Die Bewertung des Rehabilitationsprozesses mittels des Peer-Review-Verfahrens: Methodische Prüfung und Ergebnisse der Erhebungsrunde 2000/2001 in den somatischen Indikationsbereichen

Abstract
Berichtet wird von den Ergebnissen des Peer-Review-Verfahrens zur Bewertung des Rehabilitationsprozesses im Qualitätssicherungsprogramm der gesetzlichen Rentenversicherung. Die Daten beziehen sich auf die Erhebungsrunde 2000/2001 in den somatischen Indikationsbereichen. Die Gutachterübereinstimmung bezüglich des Urteils eines einzelnen Peers fällt nur in der Orthopädie zufrieden stellend aus. Da in dem Qualitätssicherungsprogramm Kliniken jedoch in der Regel auf der Basis des Mittelwerts über 20 Raterurteile bewertet werden, wird zusätzlich die Reliabilität dieses aggregierten Maßes abgeschätzt. Diesbezüglich ist für alle Indikationen von zumindest zufrieden stellenden Reliabilitätswerten auszugehen. Die Ergebnisse in den 561 am Programm beteiligten Kliniken zeigen, dass insbesondere diejenigen Prozessmerkmale von den Peers als verbesserungsbedürftig angesehen wurden, die eine Dokumentation der Einschätzungen und subjektiven Konzepte des Patienten erfordern (z. B. Erfassung des subjektiven Krankheitsverständnisses). Während sich zwischen den Erhebungsrunden 1998 und 1999 die Bewertungen der Berichte der Kliniken statistisch signifikant verbessert haben, ist zwischen 1999 und 2000/2001 über alle Kliniken hinweg keine weitere Verbesserung erkennbar. Allerdings haben die 1999 schlecht bewerteten Kliniken (unterstes Quartil der Verteilung) auch zwischen 1999 und 2000/2001 eine positive Entwicklung vollzogen. Im Diskussionsteil werden Ursachen für diesen Trend sowie Möglichkeiten zur Verbesserung der Interrater-Reliabilität des Peer-Review-Verfahrens erörtert. This paper reports the results of a peer review system that was implemented in the context of the quality assurance programme of the statutory German Pension Insurance scheme. The data reported refer to the 2000/2001 data collection period for medical rehabilitation in the somatic indications. Examination of inter-rater reliability for judgements of individual raters shows satisfactory results only in orthopaedics. In the quality assurance programme, rehabilitation centres are usually evaluated by the mean of 20 rater judgements. The reliability of this aggregated measure is satisfactory in all indications. The results of 561 rehabilitation centres show that those quality criteria are in particular need of improvement that refer to subjective concepts of patients (e. g., subjective theories of illness). Between peer review procedures in 1998 and 1999, the quality scores of rehabilitation centres had improved whereas between 1999 and 2000/2001, no further improvement can be shown. However, those rehabilita-tion centres with a low quality score in 1999 (lowest quartile of the distribution) underwent a positive development between 1999 and 2000/2001. Reasons for this trend and possibilities for improving interrater reliability of the peer review process as an element of the quality assurance programme of the German Pension Insurance scheme are discussed.

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