Abstract
Ein Gemenge von wasserfreiem Kobalt(II)‐jodid und Kupferpulver bildet bereits bei niedrigen PF3‐Drucken das kristalline, braune Jod‐tetrakis(trifluorphosphin)‐kobalt, das auch durch Jodierung von Tetrakis(trifluorphosphin)‐kobalthydrid mit Jodoform zugänglich ist: equation image Die sehr flüchtige, luftempfindliche Verbindung ist ein nur in unpolaren Solvenzien unzersetzt löslicher Nichtelektrolyt, der ab 7° unter völliger PF3‐Entbindung in eine instabile, hellbraune und röntgenamorphe Substanz zerfällt, bei der es sich offensichtlich um das noch unbekannte Kobalt(I)‐jodid handelt.JCo(PF3)4 ist eine wichtige Ausgangssubstanz zur Darstellung weiterer Trifluorphosphinkomplexe des Kobalts. Mit Triphenylphosphin liefert es das thermisch und chemisch weitaus beständigere Disubstitutionsprodukt JCo(PF3)2(P(C6H5)3)2; die Reduktion mit Kaliumamalgam führt zum luftstabilen Salz K[Co(PF3)4], aus dem Säuren das flüchtige Hydrid HCo(PF3)4 in Freiheit setzen. Letzteres läßt sich erst bei 135° mit Triphenylphosphin substituieren; das farblose kristalline Hydrid HCo(PF3)3P(C6H5)3 kann über das Salz K[Co(PF3)3P(C6H5)3] in das Deuterid übergeführt werden.Die Bindungsverhältnisse werden an Hand der IR‐ und PMR‐Spektren diskutiert. Die PF‐Valenzfrequenzen der Vertreter der drei isoelektronischen Reihen [Co(PF3)3L]⊖, HCo(PF3)3L und Ni(PF3)3L (L = PF3, CO und P(C6H5)3) bekräftigen erneut die Zunahme der Elektronen‐Akzeptorstärke in Richtung P(C6H5)3 < CO < PF3. Für die Komplexe YCo(PF3)3P(C6H5)3 (Y = H, D) wird eine trigonal‐bipyramidale Struktur mit trans‐Stellung von Y und P(C6H5)3 auf der dreizähligen Achse sichergestellt; die CoH‐ bzw. CoD‐Valenzschwingungen liegen bei 1944 und 1400 cm−1.

This publication has 18 references indexed in Scilit: