ÜBER DIE MORPHOLOGISCHE UND PHARMAKOGNOSTISCHE UNTERSCHEIDUNG VONDATURA INNOXIAMILL. UNDDATURA METELL.
- 1 March 1961
- journal article
- Published by Georg Thieme Verlag KG in Planta Medica
- Vol. 9 (01) , 15-36
- https://doi.org/10.1055/s-0028-1100321
Abstract
Wir untersuchten DaLura innoxia Mill, und verglichen es mit der auch heute noch oft als Synonym geltenden Datura metel L., um weitere für die Diagnose brauchbare Merkmale zu suchen. Sowohl die Samen wie die entwickelten Pflanzen wurden morphologisch und phänologisch untersucht. Ausgesprochene Abweichungen fanden wir bei der Behaarung, Blattform, Blütenkrone, Frucht– und Samen–Form (Tabellen 1–3). Auf anatomischer Seite fanden wir Unterschiede im Aufbau des Mesophylls, in der Größe und Struktur der Blattinseln sowie in der Menge und in der Größe der Galciumoxalat–Drusen. Die auffallendste Abweichung zeigte die Gestaltung der Haargebilde (Abb. 9 u. 10). Unterschiede waren noch zu finden im Stomataindex und in der Blattinselzahl (Tabellen 4 u. 5). Der Gesamtalkaloidgehalt war bei Datura metel L. var. rubra am höchsten, danach folgte Datura innoxia, während die übrigen Varietäten von Datura metel einen wesentlich niedrigeren Gesamtalkaloidgehalt aufwiesen (Tabelle 6). Von den einzelnen Alkaloiden führte Datura innoxia in erster Linie Scopolamin, die meisten Varietäten von Datura melel hauptsächlich Meteloidin. Das unbekannte Alkaloid, welches Steinegger in der Wurzel von Datura innoxia erwähnte, fanden wir in den Blättern der Datura–Arten. Es erwies sich papierchromatographisch als identisch mit 3,6–Ditigloyl–7–oxytropan nach Evans und scheint mit der Bildung des Meteloidins in Zusammenhang zu stehen. Schließlich können wir feststellen, daß man bei den zwei untersuchten Arten mehrere signifikante Unterschiede nachweisen kann, die auf dem Gebiet der Pharmakognosie mit Sicherheit verwendbar sind. Datural metel L. and Datura innoxia Mill, are very often confused in literature. A detailed pharmacognostical study showed that the two species may easily be discerned by morphological, anatomical, numerical and chemical characters. The following characters are valuable for differential diagnosis: The unknown alkaloid described by Steinegger for the roots of Datura innoxia was detected in the leaves of both species investigated. It seems to be identical with 3,6–ditigloyl–7–oxytropane found by Evans and is probably connected with the biosynthesis of meteloidine.Keywords
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