Über die Beziehung der Säuglingssterblichkeit and der Mortinatalität der Kinder zu den Schwankungen im C‐Vitamingehalt der Muttermileh während der versehiedenen Jahreszeiten in Finland.
- 1 September 1937
- journal article
- Published by Wiley in Acta Paediatrica
- Vol. 21 (1) , 407-427
- https://doi.org/10.1111/j.1651-2227.1937.tb08450.x
Abstract
Zusammenfassung: 1. Die Untersuchungsarbeit über die gcgenseitigen Beziehungen zwischen Säuglingssterblichkeit, Mortinatalität der Kinder und andrerseits den Saisonschwankungen im C‐Vitamingehalt der Muttermilch umfasst 564 quantitative Analysen von Milch, die in den verschiednen Monaten des Jahres von 10 Amnien aus der Universitäts‐Kinderklinik zu Helsinki und »Lastenlinna» geliefert ist. Die C‐Vitaminbestimmung ist im Milchserum durch Titrieren mit der Mikrobürette nach Tillmans mittels 2—6‐Dichlorphenol‐indophenol erfolgt, das l/1000 molar und auf reine Askorbinsäure standardisiert ist. Die niedrigsten Werte des C‐Vitamingehaltes der Muttermilch entfallen auf Januar—Februar, die höchsten auf August—September, entsprechend der besten Gemiiseverwendungszeit in Finnland.2. Die auf die Säuglingssterblichkeit bezügliche Statistik umfasst a) die im ersten Lebensjahr gestorbenen Kinder aus der Periode 1921—1934, insgesamt 92,076 Falle, b) die höchstens einen Monat alt gewordenen, an (angeborener) Lebensschwäche gestorbenen Kinder aus der Periode 1927—1934, insgesamt 17,139 Fälle, c) Die totgeborenen Kinder aus der Periode 1913—1934, insgesamt 45,706 Fälle.3. Graphisch wird nachgewiesrn, dass der in der Säuglings‐sterblichkeit auftretende »Winter‐Frühjahrsgipfel» zu dem Zeitpunkt erscheint, wo neben den ungünstigen klimatischen Faktoren der Vitamingehalt der Muttermilch niedrig ist. Es ist bemerkenswert, dass, während die Vitaminkurve im Juli—August plötzlich steigt, diesem Anstieg im August ein plötzlicher Abfall in der Säuglingssterblichkeit entspricht. — In der Statistik der im ersten Lebensjahre gestorbenen Kinder erscheint als günstigster Monat der September, dahach Oktober und November, In der Statistik der an Lebensschwäche gestor benen Kinder, die höchstens einen Monat gelebt haben, ist November der günstigste Monat, dem sich Oktober und November anschliessen. In der Mortinatalitäts‐statistik tritt der »Winter‐Frühjahrsgipfel» um denselben Zeitpunkt auf wie die entsprechenden Gipfel der Säuglingssterblichkeit. Im Juli—August ersrheint ein plötzlicher Abfall. Der günstigste Monat ist der September, darauf folgen August, Oktober und November. Ihnen schliessen sich Juli und Dezember an.4. Die Lebendgeburtenstatistik weist ihr Maximum im Mai—Juli auf. Der vitaminreiche Herhst dagegen erscheint in sehr ungünstigem Lichte. Man könnte denken, dass die im Mai—Juli geborenen Kinder in der vitaminreichen Herbstperiode des Vorjahreq, die im Herbst geborenen Kinder wiederum während der ersten Monate des Jahres empfangen sind.5. Vergleicht man die gegenseitigen Beziehungen zwischen der Mortalitätskurve der an Lebensschwäche gestorbenen Kinder mit der Kurve der Lebendgeborenen aus den gleichen Jahren, so stellt man fest, dass die Mortalitätskurve im Juli—August steiler und relativ viel stärker abfällt, im Dezember wiederum steiler ansteigt als die Nativitätskurve. Während der ersten Monate des Jahres verläuft die Mortalitätskurve oberhalb der Nativitätskurve, während der ganzen Somrner‐ und Herbstperiode unterhalb derselben. — Prinzipiell die gleichen Umstände nimmt man wahr, wenn man die gegeiiseitigen Beziehungen zwischen Mortinatälitat und Lebendgeburtenziffer vergleicht.6. AUS meinen Untersuchungen darf man wohl die Schlussfolgerung ziehen, dass der Jahreszeitenwechsel im Vitaniingehalt der Nahrung wahrscheinlich als ein Faktor an der Säuglingssterblichkeit und vielleicht auch der Mortinatalitat mitwirkt.Keywords
This publication has 14 references indexed in Scilit:
- Die Bedeutung des Frühjahrs für die Entstehung von AvitaminosenDeutsche Medizinische Wochenschrift (1946), 1936
- Zur Therapie mit Hormonen und Vitaminen*Deutsche Medizinische Wochenschrift (1946), 1936
- Vergleichende titrimetrische und colorimetrische Ascorbinsäure-(Vitamin C)-Bestimmungen.Hoppe-Seyler´s Zeitschrift Für Physiologische Chemie, 1936
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- Versuche über den Vitamin C-Stoffwechsel Beim FetusJournal of Molecular Medicine, 1935
- Weitere Untersuchungen zur Bestimmung des Gehaltes tierischer Gewebe an Glutathion und an Ascorbinsäure.Hoppe-Seyler´s Zeitschrift Für Physiologische Chemie, 1935
- Influence of Certain Agents on the Lability of the Reducing Factor (Vitamin C?) in MilkNature, 1933
- Lability of the ‘Reducing Factor’ (Vitamin C?) in MilkNature, 1933
- Der Wintergipfel der AtmungserkrankungenEuropean Journal of Pediatrics, 1928
- Säuglingssterblichkeit und Außentemperatur im WinterEuropean Journal of Pediatrics, 1911