Abstract
Eine systematische Beschäftigung mit der Genderperspektive im Zusammenhang mit der Umsetzung von PatientInnenorientierung in der Rehabilitation steht bisher aus. In dem Beitrag wird versucht zu klären, welche Anforderungen sich an die Auswahl der Leistungen, an die Art der Leistungserbringung sowie an die Ziele und Inhalte von Rehabilitation aus der Genderperspektive ergeben. Frauen und Männer unterscheiden sich hinsichtlich des subjektiven Bedarfs. Dafür ursächlich sind Unterschiede hinsichtlich Lebenslagen, Krankheitsbewältigung, Gesundheitsverhalten, Ressourcen, Ziele und Präferenzen sowie genderspezifische Barrieren für sportliche Aktivitäten. Vorliegende Befunde deuten auch auf Unterschiede in den Effekten von Rehabilitation hin. Verschiedene genderspezifische Rehabilitationsprogramme werden dargestellt. Die Ergebnisse des Reviews werden diskutiert und Defizite hinsichtlich der Genderforschung in der Rehabilitation aufgezeigt. A systematic review of gender aspects in the context of patient orientation in rehabilitation is still lacking. The purpose of the review is to clarify standards, services, goals and topics of rehabilitation as seen from a gender perspective. Women and men have different rehabilitation needs. This is caused by differences as to circumstances, coping, health behaviours, resources, goals and preferences. There are also gender specific barriers to physical exercises. Some results also suggest differences in rehabilitation outcomes for women and men. Various gender oriented rehabilitation programmes are outlined. The results of the review are discussed, and deficits as to gender research in rehabilitation are pointed out. 1 Stahlberg und Scezesny [ 1 ] haben anhand von empirischen Befunden überzeugend dargelegt, dass bei Personenreferenzen im generischen Maskulinum tatsüchlich ein geringerer gedanklicher Einbezug von Frauen bei LeserInnen oder HörerInnen zu beobachten ist. Das hat uns überzeugt, möglichst konsequent die sprachlich wenig schöne, aber geschlechtergerechte Sprachform des „großen I” zu verwenden.

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