Glukose- und K+-Bilanz während hochdosierter intravenöser Glukosezufuhr

Abstract
42 Tumorpatienten erhielten zur Einstellung einer Hyperglykämie hochdosierte intravenöse Glukoseinfusionen von über 400 mg/l00 ml über 24 h im Rahmen der »Krebs-Mehrschritt-Therapie« (KMT). Während der Infusionsperiode steht einem Wasserdurchsatz von über 6000 ml ein Glukosebedarf von über 2000 g (1,26 g Glukose/kg Körpergewicht · h) gegenüber, von dem in der Verwertungsbilanz nur etwa ein Drittel als glukosurischer Verlust faβbar ist, während zwei Drittel im Stoffwechsel gebunden werden. Das entspricht einem Glukoseverbrauch von 0,94 g und einer Glukosurie von 0,32 g/ kg █ h. Glukosebedarf (und -verbrauch) sind dem Lebensalter sowie der Hyperglykämiedauer negativ korreliert und gebunden an stetige K+-Substitution im Sinne eines »Glukose-K+-Äquivalents« von über 10 mval K+ pro 100 g infundierter Glukose. Der Nettoabhub an K+ beträgt demgegenüber 0,049 mval K+ pro 1 g im Stoffwechsel verwerteter Glukose. Säuren-Basen-Gleichgewicht und rotes Blutbild weisen klinisch relevante Veränderungen nicht auf, während sich typische Abweichungen einiger anderer Parameter (Herzfrequenz, Körpertemperatur, weiβes Blutbild) einem pathophysiologischen Reaktionsmuster, das weitgehend dem Streβ ähnelt, zuordnen lassen. Die Ergebnisse werden unter dem Aspekt ihrer allgemeinen Bedeutung für die parenterale Glukosezufuhr diskutiert.

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