Die Ferritinkonzentration im Serum bei Patienten mit malignen Lymphomen

Abstract
Bei 70 Patienten mit malignen Lymphomen wurde mit Hilfe eines Radioimmunassays die Ferritinkonzentration im Serum bestimmt. Bei den Patienten mit Morbus Hodgkin fand sich eine deutliche Erhöhung der Ferritinkonzentration im Serum nur in den fortgeschrittenen Stadien III und IV. Bei den Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie und mit Non-Hodgkin-Lymphomen niedriger Malignität war die Ferritinkonzentration im Serum im Normbereich. Unter den Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphomen hoher Malignität fand sich eine erhöhte Ferritinkonzentration im Serum nur bei einem Patienten mit sehr fortgeschrittenem immunoblastischem Sarkom. Patienten mit einer Erhöhung der Ferritinkonzentration im Serum zeigten auch einen verminderten Eisenspiegel, eine Anämie und einen reichlichen Gehalt des Knochenmarkretikulums an anfärbbaren Eisen. Diese Beziehungen sprechen dafür, daß die Hyperferritinämie bei Patienten mit fortgeschrittenem Morbus Hodkin auf eine mangelnde Freisetzung des Eisens aus den RES zurückzufürhren ist. Serum of 70 patients with malignant lymphoma was tested for concentration of ferritin by immunoradiometric assay. Serum of patients with Hodgkin's disease showed an apparently increased ferritin concentration only in the late stage III and IV. Concentration of serum ferritin was found normal in patients with chronic lymphocytic leukemia and non-Hodgkin's lymphoma of low malignancy. Among patients with non-Hodgkin's lymphome of high malignancy only one who suffered from advanced immunoblastic sarcoma showed increased concentration of serum ferritin. Patients with elevated concentration of serum ferritin had a decreased level of serum iron and showed also anemia. Their bone marrow reticulum was rich in dyeing iron. These results suggest that hyperferritinemia in patients with advanced Hodgkin's disease is related to a lack of release of iron from reticuloendothelial system.