Dielektrische Relaxationszeit und Assoziation III
Open Access
- 1 April 1954
- journal article
- Published by Walter de Gruyter GmbH in Zeitschrift für Naturforschung A
- Vol. 9 (4) , 360-365
- https://doi.org/10.1515/zna-1954-0417
Abstract
Die Assoziationsfähigkeit o-substituierter Phenole (in CCl4 gelöst), welche in Konkurrenz zur möglichen Betätigung innermolekularer H-Brücken-Bindung steht, wurde durch Messung der dielektrischen Relaxationszeit τ geprüft, indem nach Erhöhung von τ/η (η = Viskosität) mit der Konzentration gesucht wurde. o-Kresol und o-Chlorphenol, welche bereits im Unterschied zu den übrigen untersuchten Beispielen durch eine Erhöhung des Dipolmoments mit der Konzentration eine Assoziation erkennen ließen, zeigen diese Tendenz durch den Verlauf von τ/η besonders deutlich an, wobei o-Kresol das für Phenol charakteristische Bild wieder ergibt (nur durch sterische Hinderung der CH3-Gruppe stark abgeschwächt), während sich o-Chlorphenol offenbar durch Wechselwirkung von —OH und —Cl deutlich davon unterscheidet. Guajakol und Eugenol verhalten sich (mit gewissem Unterschied) ähnlich wie o-Kresol und nehmen eine Zwischenstellung zwischen o-Kresol und o-Chlorphenol ein. Bei Salicyl-aldehyd, o-Oxyacetophenon, o-Nitrophenol und Salicylsäuremethylester, welche bezüglich der sterischen Bedingungen für eine innermolekulare H-Brücke ähnlich sind, nimmt die Assoziationsfähigkeit von einem merklichen Betrag an in der Reihenfolge der Aufzählung ab bis zur Unterdrückung im Falle von Salicylsäuremethylester. Der Grenzwert der Relaxationszeit für starke Verdünnung der Lösung, d. h. die für die nichtassoziierten Einzelmoleküle, läßt bei o-Kresol und o-Chlorphenol eine beträchtliche, bei Salicyl-aldehyd eine geringe innermolekulare Beweglichkeit der Dipolgruppen dieser Moleküle erkennen.Keywords
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