Abstract
An Hand der Synallaxetheorie Scheidts, die kurz in ihren prinzipiellen Erkenntnissen von Bau und Funktion des Nervensystems Darstellung findet, werden die Eingriffe am Grenzstrangsystem auf ihren Wirkungsmechanismus hin untersucht. Die Integrität der synallaktischen Selbststeuerungssysteme liegt den ungestörten Leistungen zugrunde. Eine Alteration dieser Systeme führt zur Herstellung neuer Funktionsgefüge, was auf Grund des synzytialen Aufbaues des Nervensystems ermöglicht wird. Jedem neuen solchen Funktionsgefüge entspricht eine andere Leistung (Störung, pathologisches Symptom). Jedes Selbststeuerungssystem ist von jedem seiner in ihm unterscheidbaren Teile her störbar, da eine wechselseitige Beeinflussung dieser aufeinander über das jeweilige „synallaktische Zentrum” stattfindet. Eingriffe am Grenzstrang bedeuten Umwandlung bestehender in andere Funktionsgefüge und damit experimentell herbeigeführten Leistungswandel. Ein operativer Eingriff setzt einen bleibenden Defekt, der eventuell selbst wieder zu Störungen Anlaß geben kann. Daher empfiehlt sich eine Vermeidung aller irreparablen Eingriffe ins vegetative Nervensystem.

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