Die zerebralen Venen- und Sinusthrombosen in der Geburtshilfe

Abstract
An 37 Fällen der Literatur und 13 eigenen Beobachtungen werden die Symptome der zerebralen Venen- und Sinusthrombose beschrieben. Das erste ist meistens ein epileptischer Anfall, weniger häufig ist ein Beginn mit Kopfschmerzen oder Lähmungen. Die Krampfanfälle treten in den ersten 24 Stunden in den Vordergrund. Später dominieren die Lähmungen. Der Augenfundus und der Liquor können negativ sein. Pathologisch-anatomisch findet sich meistens eine Thrombose des Sinus sagittalis superior, nie eine solche des Sinus cavernosus. Die Ätiologie dürfte in einer autochthonen Thrombose liegen, weist doch das Wochenbett bekanntlich eine hohe Thrombosemorbidität auf. Altersverteilung, Parität und gehäuftes Auftreten nach schweren Geburten sprechen ebenfalls dafür. Die Differentialdiagnose ist oft schwierig. Die Therapie muß meistens antithrombotisch, antiepileptisch und hirndruck-erniedrigend wirken. Prognostisch ist die Krankheit viel günstiger als der schwere akute Zustand vermuten läßt.