Phasengleichgewichte bei hohen Drücken und Möglichkeiten ihrer technischen Anwendung

Abstract
Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist bekannt, daß sich Phasengleichgewichte mit komprimierten Gasen dadurch auszeichnen, daß die Konzentration der unterkritischen Komponente in der Gasphase höher ist, als nach dem Dampfdruck erwartet werden sollte. Die Konzentrationserhöhung ist um so größer, je höher der Druck bzw. die Dichte der überkritischen Komponente ist. Im Gleichgewicht kann die von der gasförmigen Phase bei hohen Drücken aufgenommene Stoffmenge das 105‐ bis 1012‐fache des Wertes betragen, der aufgrund des Dampfdrucks zu erwarten wäre. In neuerer Zeit wird diesem Phänomen große Aufmerksamkeit gewidmet und untersucht, ob die Löslichkeit von Stoffen in komprimierten Gasen für Trennprobleme vorteilhaft genutzt werden kann. Es wird über neuere Entwicklungen auf diesem Gebiet berichtet.