Evidenzbasierte Therapie bei exekutiver Dysfunktion

Abstract
Exekutive Funktionen spielen für den funktionellen Rehabilitationserfolg und die soziale Reintegration eine wichtige Rolle. Bisher liegen für die Therapie dieser Funktionen kaum evidenzbasierte Therapieprogramme vor. Ziel dieses Überblicks ist es, die vorliegenden Evaluationsstudien nach inhaltlichen Kriterien sowie nach den Prinzipien der Evidenzbasierten Medizin (EbM) zu klassifizieren. Neben den EbM Kriterien werden Gruppengröße, Art und Häufigkeit der Intervention und die Qualität der Ergebnisparameter erfasst. Dadurch soll eine Bewertung, welche Interventionsmethoden bei welchen Störungen der Exekutivfunktionen besonders erfolgreich sind, ermöglicht werden. Die vorliegenden Studien [ 1 ] können drei inhaltlichen Therapieansätzen zugeordnet werden: erstens solchen, bei denen die Manipulation und Modifikation der Umwelt im Vordergrund steht, zweitens solchen, bei denen das Verhaltensmanagement das zentrale Moment ist, und drittens kognitiv übenden Therapieansätzen. Die Heterogenität der Therapieansätze fordert den Einsatz unterschiedlicher Arten der Evaluation. Die Evaluationsstudien erreichen unterschiedliche Evidenzklassen. Während die kognitiven Ansätze ein vergleichsweise hohes Evidenzniveau erreichen, so stützen sich die Evaluationsstudien zum Verhaltensmanagement großteils auf Einzelfallanalysen mit individuell erfassten Erfolgsparametern und erreichen nur eine niedrige Evidenzklasse. Ansätze, die systematisch die Modifikation der Umwelt untersuchen, liegen bisher nur in sehr geringer Anzahl vor. Abschließend wird diskutiert, welche Therapieansätze den strengsten Evaluationskriterien entsprechend wirksam sind und an welcher Stelle weiterhin großer Evaluationsbedarf besteht. The therapy of executive functions plays an essential role for the functional outcome and the social reintegration. Nevertheless there is a lack of cognitive oriented and evidence-based therapy programs. The purpose of our review is the classification of the present evaluation studies with regard of the principles of evidence based medicine (EbM) and of the content. Besides the EbM criteria the number of participants, the kind and number of interventions, the types of etiology and the standardisation and quality of the outcome parameters are measured. By that, an assessment should be possible, which interventions are successful for what types of dysexecutive syndrome. The present studies [ 1 ] belong to three different types of therapy: at first, a therapy form focussing on manipulation and modification of the environment, second, a therapy form using behaviour management and a third form, which is based on practise and cognitive interventions. The heterogenity of the therapy forms makes different types of evaluation necessary. The evaluation studies reach different classes of evidence. While the cognitive therapy forms reach comparable high evidence classes, the evaluation studies about behaviour management - mostly present as single case studies with individual outcome parameter - reach only low evidence classes. Final, we discuss, which therapy forms are effective using the strong evaluation criteria and at which point further conceptual task and further research is useful.

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