Durch Diffusions-Austausch zwischen einem großen Salzvolumen und radioaktivem Salz in einer feinporigen, gesinterten Platte wurden folgende Selbstdiffusionskoeffizienten gemessen: D+ = 0,080 exp [(-16 900 ± 990) /RT] für ZnBr2 im Bereich 449-555°C und D+ = 0,024 exp [ (-10 150 ± 290) /RT] bzw. D- = 0,017 exp [ (9310 ± 300) /RT] für TlCl im Bereich 437-548°C. Dabei ist D in cm2 sec-1 und R in cal Mol-1 Grad-1 gemessen, und die angegebenen Fehler sind Standardabweichungen. Während das Ergebnis für ZnBr2 in guter Übereinstimmung mit früheren Messungen mit anderen Methoden steht, sind die beiden Aktivierungsenergien des TlCl zweimal größer als nach früheren Messungen. Bei ZnBr2 zeigen sowohl die jetzigen als auch ältere Messungen, daß die sogen. Aktivierungsenergie mit wachsender Temperatur kleiner wird. Die Fehlerquellen der verschiedenen Methoden zur Messung der Selbstdiffusion werden diskutiert, und es werden die KLEMMschen Reibungskoeffizienten für sämtliche bisher untersuchten Halogenide berechnet. Das einfache Modell mit nur zwei Komponenten scheint für die Alkalihalogenide am besten zu passen.