Über die vernetzung bei der polymerisation von vinylestern aromatischer carbonsäuren

Abstract
Es wurden Mischpolymerisate von Methylmethacrylat mit Vinylestern aromatischer Carbonsäuren hergestellt und ihre Quellbarkeit in Chloroform bestimmt.Der Quellungsgrad wurde zur quantitativen Erfassung der Vernetzerwirkung aromatischer Vinylester herangezogen.Das Verhältnis der Polymerisationsfähigkeit der aromatischen Kerne zu derjenigen einer Vinylestergruppierung konnte größenordnungsmäßig ermittelt werden. Es liegt für den Benzolkern bei ca. 1,6 · 10−3. Dieser Wert steht im Einklang mit den Resultaten bekannter Versuche. Die Polymerisationsfähigkeit des Naphthalin‐, Thionaphthen‐ und Cumaronkerns ist zehnmal größer. Der Anthracenkern ist noch reaktionsfähiger, besitzt aber gleichzeitig Inhibitorcharakter.Der Mechanismus der Vernetzung von Polymerisaten durch aromatische Vinylester wurde diskutiert. Dabei hat sich ergeben, daß die Vernetzung durch Einpolymerisieren einer Doppelbindung des aromatischen Kerns zustande kommt.Unter Zuhilfenahme bekannter Gesetzmäßigkeiten für Radikalreaktionen konnte dieser Mechanismus zur Deutung der erhaltenen quantitativen Resultate verwendet werden.