Kleine Kohlenstoff‐Ringe, VI. Valenzisomerisierungen von cis‐1.2‐Divinyl‐cycloalkanen

Abstract
In der homologen Reihe der cis‐1.2‐Divinyl‐cycloalkane (I) besteht ein qualitativer Zusammenhang zwischen der Umlagerungstendenz in die Cycloolefine III (Cope‐Umlagerung) und der Baeyer‐Spannung. Während cis‐1.2‐Divinyl‐cyclopropan sich schon unter seinen Bildungsbedingungen zum Cycloheptadien‐(1.4) isomerisiert, unterliegt cis‐1.2‐Divinyl‐cyclobutan erst bei 120° der Umlagerung in die entsprechende Achtring‐Verbindung. cis‐1.2‐Divinyl‐cyclopentan erfährt selbst bei 250° noch keine Veränderung. Auch bei höherer Temperatur liefert es nicht das erwartete Cyclononadien‐(1.5); man beobachtet statt dessen die Einstellung eines cis‐trans‐Gleichgewichtes. Im Falle des cis‐1.2‐Divinyl‐cyclopentans und des cis‐1.2‐Divinyl‐cyclohexans ist sehr wahrscheinlich die Umkehr der von uns angestrebten Cope‐Umlagerung begünstigt, da hier im Gegensatz zu den cis‐1.2‐Divinyl‐cycloalkanen mit kleinen Ringen nicht die Ausgangsverbindungen, sondern die Umlagerungsprodukte eine erhebliche Spannung aufweisen (nichtklassische Spannung).

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