Tierexperimentelle Untersuchungen zur Morphogenese Nitrosamin-induzierter colo-rectaler Tumoren

Abstract
Eliminating the exposure to faeces through colostomy reduces significantly the rate of MNNG induced neoplasms. The vast majority of MNNG induced colo-rectal carcinomas arose from adenomatous polypoid lesions; so called “de novo carcinomas” were extremely rare. In den vorliegenden Untersuchungen an insgesamt 154 männlichen Wistarratten, einschließlich der Kontrolltiere, wurden teilweise doppelläufige Colostomien zur Ausschaltung der Kotpassage angelegt. Diesen Ap-Tieren wurden ebenso wie kontinenten Tieren 2mal wöchentlich 2 mg N-Methyl-N-nitroso-N′-nitroguanidin (MNNG) rectal instilliert. Die Applikation erfolgte über einen Zeitraum von 210 Tagen. Dabei entwickelten sich bei den Ap-Tieren im ausgeschalteten Colorectum Carcinome in 6,5% und Polypen in 19,4%, während bei den kontinenten Tieren Carcinome in immerhin 26,3% und Polypen in 57,9% entstanden. Die Ausschaltung der Kotpassage führt mithin zu einer signifikanten Minderung der MNNG induzierbaren Tumorzahl. MNNG induzierte Carcinome entwickeln sich mehrheitlich in vorbestehenden adenomatösen Polypen; sog. „de novo-Carcinome“ sind extrem selten.