Levodopa und malignes Melanom - Fallbericht und Literaturübersicht
- 12 June 1996
- journal article
- case report
- Published by Springer Nature in Die Dermatologie
- Vol. 47 (6) , 432-437
- https://doi.org/10.1007/s001050050446
Abstract
Die Einnahme von Levodopa wird in früheren Berichten in einen fraglichen Zusammenhang mit der Entwicklung von malignen Melanomen gebracht. Anhand des Fallberichtes eines Patienten wird die vorhandene Literatur diskutiert. Der 72jährige Parkinson-Patient wurde zum Zeitpunkt der Diagnose des Melanoms seit 14 Jahren mit Levodopa behandelt. Das superfiziell spreitende Melanom (Breslow 1,8 mm, Clark level IV) entwickelte sich aus einer pigmentierten Hautläsion am Rücken, welche seit mehr als 10 Jahren bestand. Die vorhandenen, vorwiegend kasuistischen Arbeiten lassen keinen gesicherten Zusammenhang erkennen. Vielmehr wurde durch einige in vitro- und in vivo-Studien gezeigt, daß Levodopa einen hemmenden Einfluß auf das Melanozytenwachstum besitzen könnte. Aufgrund der vorliegenden experimentellen und epidemiologischen Studien kann aus heutiger Sicht ein Zusammenhang zwischen beiden Erkrankungen weitgehend verneint werden. A 72-years old man with Parkinson's disease was treated with levodopa for 14 years. A superficial spreading melanoma (Breslow depth 1,8 mm, Clark level IV) was diagnosed, developing on the back from a pigment lesion which had present for more than 10 years. Other case reports suggest a relationship between the administration of levodopa and the growth of malignant melanoma. On the other hand, epidemiological studies found no correlation. Furthermore, in vitro and in vivo studies have shown a possible anti-tumor effect of levodopa. Critical analysis of the literature leads to the conclusion, that there is no increased melanoma risk from levodopa.Keywords
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