Abstract
Die Samenzapfen der Gattungen Chamaecyparis und Cupressus (Cupressaceae) werden morphologischen Untersuchungen zum Zeitpunkt der Blüte sowie morphogenetischen Untersuchungen unterzogen und Unterschiede zwischen den Gattungen herausgearbeitet. Zapfendiagramme von neun Arten werden gegeben. Chamaecyparis hat am distalen Zapfenende immer mindestens ein steriles Paar Zapfenschuppen und ein gut ausgebildetes Terminalstück. Zusammen mit den distalen, sterilen Zapfenschuppen nimmt dieses am Aufbau des reifen Zapfens teil. Die Samenanlagen stehen auf den Zapfenschuppen scheinbar in einer Reihe und werden von innen nach außen angelegt. Dem zuerst angelegten Paar von Samenanlagen können nach beiden Seiten weitere Paare von Samenanlagen folgen. Nur bei Ch. obtusa tritt häufiger eine einzelne mediane Samenanlage in der Ontogenese auf, welche später als die mittleren beiden Samenanlagen der Zapfenschuppen angelegt wird. In reifen Zapfen ist diese seltener zu finden. Dieser Sachverhalt führt zu der Hypothese, dass die Samenanlagen nicht in einer Reihe, sondern in ein bis vier Reihen, die jeweils nur zwei Samenanlagen tragen, stehen. Die mediane Samenanlage bei Ch. obtusa stellt die ausnahmsweise gebildete mediane Samenanlage der ersten Reihe in zentripetaler Anlegung dar, die dann drei Samenanlagen enthält. Die Bestäubungstropfen bei Chamaecyparis stehen einzeln und verlaufen nicht miteinander. Bei der Gattung Cupressus tritt am Zapfenende nirgends ein auffälliges Terminalstück auf. Am distalen Ende stehen entweder sterile oder fertile Zapfenschuppen. Letztere kommen bei allen Arten vor, bei einigen Arten (z. B. C. arizonica, C. duclouxiana, C. nootkatensis) sogar über‐.