Über die Endocarditis lenta als „reaktive Retikulose” mit besonderem Hinweis auf Veränderungen der Leber

Abstract
An einem klinischen Beobachtungsgut von 28 Fällen sogenannter „Endocarditis lenta” wird folgende Auffassung vom Wesen dieses Krankheitsbildes entwickelt: Die Ergebnisse der humoralpathologischen Untersuchungen — insbesondere der elektrophoretischen einerseits, der bioptischen Prüfung des Knochenmarks und der Leberstruktur andererseits — erwiesen ein deutliche bis starke Reaktion des retikulo-histiozytären Systems (RHS). Die besondere Betrachtung dieser Verhältnisse in der Leber zeigt jedoch sowohl funktionell wie morphologisch auch Veränderungen der Leberzelle selbst. Das Wesen der sogenannten „Endocarditis lenta” ist dualistisch: Es handett sich um eine Kombination von „Sepsis” und „Rheumatismus”. Die „rheumatische Schädigung” mit ihrem infektions-allergischen Kern führt zu generalisierten Befunden am RHS, die es erlauben, die sogenannte „Endocarditis lenta” unter dem Gesichtspunkt einer „reaktiven Retikulose” zu betrachten.

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