Études sur l'anatomie pathologique et la pathogénie de la surdi-mutité, avec une contribution à la connaissance de la formation de l'endolymphe dans l'oreille interne
- 1 January 1934
- journal article
- research article
- Published by Taylor & Francis in Acta Oto-Laryngologica
- Vol. 19 (2) , 143-220
- https://doi.org/10.3109/00016483409129138
Abstract
Das Material besteht aus 2 Fällen von Taubstummen, deren Gehörorgan sowohl klinisch als auch histologisch untersucht wurde. Die pathologisch-anatomischen Veränderungen im Falle 1 fanden sich im Ductus cochlearis und im Sacculus sowie im ent-sprechenden Nerven-Ganglien-Apparat. Der Ductus cochlearis war kollabiert, und die epithelialen Gebilde in seinen verschiedenen Wänden waren stark degeneriert. Auch das Sacculus-Lumen war verengt, sein Makula-Epithel zeigte regressive Veränderungen. In den entsprechenden Nerven war die Anzahl der Nervenfibrillen bedeutend vergeringert, die Zahl der Ganglienzellen war sowohl im Canalis spiralis als auch im Ganglion vestibulare reduziert, und unter den verschiedenen Zellen kamen zahlreiche pathologische Formcn vor. — Solche Veränderungen im inneren Ohr, die früher als kongenitale Missbildungen oder Entwicklungsstörungen gedeutet worden waren, können nach der Ansicht des Verfassers bei diesem Fall auf toxisch-infektiösen Schäden beruhen, welche die Gehörorgane in den ersten Lebensjahren betroffen hatten. — Im Falle 2 fanden sich die Veränderungen sowohl im akustischen als auch im statischen Labyrinth und in Nerven und Ganglien, wo die Veränderungen qualitativ von derselben Art waren wie im Falle 1. Ausserdem stiess man in der Schleimhaut des Mittelohrs und auch in der Fenstermembran auf Residuen nach einem früheren entzündlichen Prozess. Es war deutlich erkennbar, dass dieser Prozess sowohl die im Labyrinth nachgewiesenen Veränderungen hervorgerufen hatte, wie auch die Destruktionen und Strangbildungen im membranösen Labyrinth. Der Ductus cochlearis war stark ektatisch, das statische Labyrinth im allgemeinen kollabiert, zum Teil etwas erweitert (der Sacculus auf der einen Seite). Die Papilla acustica wies eine bedeutende Degeneration auf, die Membrana tectoria fehlte entweder ganz oder war abnorm gelegen. Dagegen war die Stria vascularis auf der rechten Seite normal, auf der linken Seite streckenweise atrophisch, streckenweise normal. Im Anschluss an die in diesem Falle nachgewiesenen Veränderungen erörtert Verf. den Endolymphbildungsmechanismus im inneren Ohr und kommt zu dem Schluss, dass die Stria vascularis wahrscheinlich für den Ductus coclearis das Organ ist, das auf irgend eine Weise an der Bildung der Labyrinthflüssigkeit beteiligt ist, und dass möglicherweise auch im statischen Labyrinth ein ähnlicher selbständiger Sekretionsprozess vorsichgeht. Schliesslich behandelt Verf. die Pathogenese der nachgewiesenen Nerven-und Ganglienzellveränderungen.Keywords
This publication has 4 references indexed in Scilit:
- Die pathologische Anatomie der TaubstummheitPublished by Springer Nature ,1927
- Aplasie des Ganglion spirale und des Nervus cochlearis als Ursache angeborener TaubheitPublished by Springer Nature ,1913
- Vier Schläfebeine von zwei TaubstummenPublished by Springer Nature ,1905
- Zur Lehre von der angeborenen TaubstummheitPublished by Springer Nature ,1904