Abstract
Aflatoxin B1 gilt als das stärkste Hepatocancerogen unter den Naturstoffen. Seine cancerogene Wirkung wurde in Langzeitversuchen‐bei verschiedenen Tierspezies nachgewiesen. Es liegen detaillierte Erkenntnisse über den Mechanismus der Aflatoxin‐induzierten Cancerogenese auf molekular‐biologischer Ebene vor. Beweise für einen ätiologischen Zusammenhang zwischen den Aflatoxinen und primärem Leberkrebs des Menschen sind noch nicht schlüssig. Auch Sterigmatocystin wirkt als Hepatocancerogen. Seine genotoxische Wirkung konnte ebenso wie für Aflatoxin B1 in Kurzzeitexperimenten mit mikrobiellen Testsystemen und Mammalierzellkulturen nachgewiesen werden. Die cancerogene Wirkung von Ochratoxin A, Citrinin und T‐2 Toxin ist umstritten. Diacetoxyscirpenol, Zearalenon und Patulin werden nach Langzeitversuchen mit oraler Applikation als nichtcancerogen eingeschätzt. Patulin und Penicillinsäure zeigten im mikrobiellen Testsystem bzw. in kultivierten Mammalierzellen genotoxische Wirkung. Luteoskyrin wirkt cancerogen, Genotoxizität konnte bei diesem Toxin jedoch nicht nachgewiesen werden.