Cyansäureester, XVI. Spaltung der Si-N‐Bindung durch Cyansäureester. Synthese von N‐Trimethylsilyl‐ und N‐Cyan‐isoharnstoffen

Abstract
Cyansäureester spalten die SiN‐Bindung von Trimethylsilylaminen. Mit N‐Trimethylsilyldialkylaminen entstehen in quantitativer Ausb. N‐Trimethylsilyl‐N′.N′‐dialkyl‐isoharnstoffe (2), deren Folgereaktionen beschrieben werden. N‐Trimethylsilyl‐N′‐alkyl‐isoharnstoffe (9) sind nicht isolierbar, sondern werden im Verlaufe der Reaktion durch überschüssiges Arylcyanat in N‐Alkyl‐N′‐cyan‐isoharnstoffe (12) und Trimethylsilylaryläther gespalten. Analog verlaufen die Cyanat‐Insertionen in die SiN‐Bindungen der bifunktionellen Hexa‐ und Heptamethyl‐disilazane (15, 20), wobei auch hier durch Arylcyanat die Trimethylsilylreste gegen Cyangruppen ausgetauscht werden können. Wenn die Möglichkeit zu Konkurrenzreaktionen wie bei sek. Silylaminen besteht, wird stets die SiN‐ und nicht die NH‐Bindung gespalten.