Was bringt die nasopharyngeale Video-Fiberendoskopie für die Diagnostik von Schnarchern und Patienten mit obstruktiver Apnoe?*
- 1 September 1989
- journal article
- research article
- Published by Georg Thieme Verlag KG in Laryngo-Rhino-Otologie
- Vol. 68 (09) , 521-528
- https://doi.org/10.1055/s-2007-998390
Abstract
Bei 57 Patienten mit habituellem Schnarchen und obstruktiver Apnoe wurde der Oropharynx videoendoskopisch über den unteren Nasengang mit Hilfe einer flexiblen Optik im Wachzustand untersucht. Die Untersuchung erfolgte in entspannter Rückenlage und mit verschiedenen Funktionsproben, wie Esmarchund Müller-Manöver und willentlichem Schnarchen. Erstmals wurde der Versuch unternommen, die Befunde nicht nur qualitativ, sondern auch semiquantitativ anhand der Einzelbildfolgen (25/s) auszuwerten. Beispielsweise ergab die statistische Auswertung einen signifikanten Zusammenhang zwischen den Bewegungen des Zungengrundes und dem Müller-Manöver. Erstmals konnte gezeigt werden, dass die dynamischen Wandveränderungen beim willentlichen Schnarchen und Müller-Manöver gleichartig sind. Bei den Veränderungen der Epiglottis ist besonders ihr Wegklappen in der inspiratorischen Phase des Schnarchens mit weitgehender Verlegung des Luftweges bei 65% der Patienten erwähnenswert. Außerdem zeigte sich, dass die Funktionsproben bei der Videoendoskopie ähnliche Informationen zum Schweregrad eines Apnoe-Syndromes geben wie die radiokephalometrische Analyse kraniomandibulärer Veränderungen. Die Videoendoskopie gibt Hinweise auf den Obstruktionsort und relevante anatomische Veränderungen. Diese Informationen können in die Planung des operativen Vorgehens einbezogen werden. Eine sichere Vorhersage des Operationserfolges beispielsweise einer UPPP ist mit dieser Untersuchungsmethode jedoch nicht möglich. Die Einzelbildanalyse größerer Videoserien ermöglicht Einblicke in pathophysiologische Vorgänge beim Schnarchen, die allein mit anderen Methoden nicht gewonnen werden können. Videoendoscopy of the oropharynx was performed in 57 patients with habitual snoring and obstructive sleep apnoea syndrome. Endoscopy was done in waking supine subjects relaxed and during voluntary snoring, Esmarch's and modified Müller's manoeuvre. Evaluation of results for the first time was semiquantitative. Statistical analysis showed significant correlations (p < 0,004) between movements of the base of the tongue and the modified Müller's manoeuvre. For the first time it could be shown that the dynamic changes in the pharyngeal walls during voluntary snoring are identical with those in the modified Müller's manoeuvre (p < 0,006). Frame-by-frame analysis demonstrated epiglottic movements in the inspiratory cycle of snoring which result in a massive occlusion of the airway in 65% of our patients. Videoendoscopy is able to provide valuable information on anatomical details and potential obstructive sites but cannot predict the success of surgical interventions like UPPP. Videoendoscopy due to its high resolution in the time domain can demonstrate pathophysiological events which are otherwise inaccessible. For the experienced examiner videoendoscopy is a fast tool for obtaining live information on the surgical site.This publication has 0 references indexed in Scilit: