Abstract
Die zentrale Wirkung von Coffein wurde in einer kontrollierten Studie an 9 männlichen Versuchspersonen mit Hilfe der Eeg-Spektralanalyse untersucht. Dabei wurden die Effekte von coffeinhaltigem Kaffee, gleichkonzentrierter Coffein-Lösung, coffeinfreiem Kaffee und warmem Wasser aufgrund einer faktoriellen Versuchsanordnung varianzanalytisch untersucht. Die verabfolgte Coffeinmenge betrug 250 mg. Es erfolgte eine Randomisierung sowohl bezüglich der Reihenfolge der Substanzen als auch bezüglich der Untersuchungs-Wochentage. Die hauptsächlichen Ergebnisse sind folgende: coffeinhaltiger Kaffee und gleichkonzentrierte Coffein-Lösung einerseits lassen sich bezüglich ihrer Eeg-Effekte kaum voneinander unterscheiden, ebensowenig andererseits coffeinfreier Kaffee und Wasser. Markante Unterschiede dagegen ergeben sich beim Vergleich beider Substanzgruppen. Die coffeinhaltigen Substanzgruppen bewirken eine bemerkenswerte, signifikante Abnahme der Theta-Amplitude, der Theta-Frequenz und Theta-Frequenzvariabilität, im Alpha-Bereich dagegen eine Zunahme der dominanten Frequenz mit Abnahme der Amplitude, verglichen mit den coffeinfreien Substanzgruppen. Der Befund ist insgesamt als Ausdruck einer deutlichen Aktivierung und Vigilanzsteigerung zu interpretieren. Im übrigen muß darauf hingewiesen werden, daß das elektroenzephalographische Wirkungsprofil des Coffeins, wie das anderer zerebral wirksamer Substanzen auch, beträchtliche interindividuelle Unterschiede aufweist, darüber hinaus aber auch signifikante nicht nur quantitative, sondern teilweise auch qualitative topographische Wirkungsdifferenzen.

This publication has 1 reference indexed in Scilit: