Abstract
Wismut verbindet sich mit Perchlorsäure außer zum neutralen Salz Bi(ClO4)3 zu drei gut definierten, basischen Salzen, in denen sich Wismut und Perchlorat in den molaren Verhältnissen 1:1, 3:2 und 2:1 befinden. In wäßriger Lösung setzt sich das neutrale Salz in das Bismutylperchlorat um. Während dieses in Wasser sehr leicht löslich ist, lösen sich die beiden anderen Salze nur zu etwa 1/40 Mol/Liter. Mit HiIfe von konduktometrischen, potentiometrischen und thermometrischen Titrationen, Bestimmung des Molekulargewichtes nach der Diffusionsmethode und Aufnahme der optischen Absorptionsspektren wurde versucht, die Existenzbereiche der verschiedenen basischen Salze in Lösung bei Gegenwart von überschüssiger Perchlorsäure bzw. überschüssigem Natriumperchlorat zu bestimmen. Es ergab sich daß, daß in 0,1 m‐Lösung (in bezug auf BiOOH) das neutrale Salz nur in sehr stark sauren Lösungen beständig ist und bereits beim Verhältnis 6,s Mole Perchlorsäure: 1 Mol Bismutylhydroxyd vollständig zu dem im festen Zustand noch nicht sicher bekannten BiOH(ClO4)2 hydrolysiert ist. Dieses hydrolysiert beim Verkleinern der Perchlorsäurekonzentration unter gleichzeitiger Aggregation zu der Verbindung (BiOH)2O(ClO4)2·aq. Diese Reaktion ist beim Verhältnis 2,5 Mole Perchlorsäure auf 1 Mol Bismutylhydroxyd augenscheinlich zu Ende und es setzt nun ein weiterer Kondensationsvorgang zu (BiOH)4O3(ClO4)2·aq. ein. Infolge der Schwerlöslichkeit dieses Produktes ließen sich in der Lösung keine Untersuchungen mehr anstellen. Bei Gegenwart von überschüssiger Lauge setzt sich der Bodenkörper allmählich um zu gut kristallisiertem Wismutoxyd.