Zur Frage der Resistenz der Fichte gegen die Gallenlaus Sacchiphantes abietis (L.)
- 12 January 1972
- journal article
- Published by Wiley in Zeitschrift für Angewandte Entomologie
- Vol. 71 (1-4) , 225-249
- https://doi.org/10.1111/j.1439-0418.1972.tb01744.x
Abstract
Studies on the resistance of spruce plants against Sacchiphantes abietis (L.) (Homopt., Adelgidae). Each of spruce plants is susceptible for attack by alatae of Sacchiphantes abietis (L.). But in certain plants the young larvae seem to meet difficulties in finding the right aim in the interior of the buds. A reaction of the cortex tissues in the basis of the buds was observed. The reaction encapsules the stylets of the larvae and seems to be the cause of death and, at least, the visible symptom of resistance of the spruce plant. Its efficacy seems to be deteriorated by dychronism between the developments of bud and insect.Density‐dependent and ‐independent mortality processes interfering with the correlations between the percentage of reaction, the mortality of pseudofundatrices and the numbers of galls complicate the interpretation of phenomena. Puzzling is the occurrence of spruce individuals which had never been infested but showed, after artificial infestation, no signs of reaction.Zusammenfassung: Die Einzelpflanzen von Fichtenkulturen sind meist in sehr unterschiedlichem Grade von der Gallenlaus Sacchiphantes abietis (L.) befallen. über die Ursache dieser Unterschiede ist bisher noch wenig bekannt. In den hier beschriebenen Untersuchungen konnten zunächst ältere Beobachtungen bestätigt werden, daß grundsätzlich an allen Pflanzen die Alatae sich ansetzen und Eier ablegen und die daraus schlüpfenden Pseudofundatrices sich an den Knospen ansiedeln können. Allerdings scheinen die Tiere schon in dieser Phase bei ihrem Bemühen, mit ihren Stechborsten das richtige “Ziel” im Inneren der Knospe zu erreichen, an gewissen Pflanzen auf Schwierigkeiten zu stoßen.Im Laufe der weiteren Entwicklung zeigt sich in den Knospen einer Anzahl von Fichten in geringerem oder höherem Prozentsatz eine “Reaktion”, die vermutlich eine lokale Nekrose ist und in Gestalt eines sich bildenden “Pfropfens” die Stechborsten der Pseudofundatrix umgibt. Es konnte allerdings noch nicht entschieden werden, ob diese Reaktion die Ursache des Absterbens der Pseudofundatrix oder nur sichtbares Symptom einer Abwehr ist. Ihre Effektivität scheint auch durch Dyschronien in der Entwicklung von Knospe und Pseudofundatrix beeinträchtigt zu werden. Auch ist das Auftreten ihrerseits resistenter Sacchiphantes‐Individuen nicht ausgeschlossen.Zwischen der Häufigkeit der Reaktion, der Mortalität der Pseudofundatrices und dem Gallenbesatz bestehen gewisse Korrelationen; sie werden aber durch dichte‐abhängige und ‐unabhängige Mortalitätsprozesse überlagert. Das erschwert die Deutung der Phänomene. Rätselhaft ist u. a. noch das Vorkommen von Fichten, die noch nie vergallt gewesen sind, aber trotz “künstlicher” Infektion nicht auf den Anstich der Pseudofundatrices reagieren. Neben der Fortsetzung des Untersuchungsprogramms ist geplant, einige besonders stark reagierende Fichten‐Individuen zu verklonen und die Reaktion dieser Klone auf verschiedenen Standorten zu beobachten.Keywords
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- Untersuchungen über die Abhängigkeit der Befallsstarke der Gallenlaus Sacchiphantes abietis (L.) vom Austreibetyp der FichteZeitschrift für Angewandte Entomologie, 1969
- Kompensationserscheinungen im Befallsmosaik phytophager InsektenartenZeitschrift für Angewandte Entomologie, 1968
- Ein versuch zur graphischen Darstellung von Regulation und Determination in der PopulationsdynamikOecologia, 1968
- Untersuchungen über die Dispersion der Fichtengallenlaus Sacchiphantes (Chermes) abietis (L.) auf gewöhnlichen Kulturen, Einzelstammabsaaten und Klonen ihrer WirtspflanzeZeitschrift für Angewandte Entomologie, 1967