Neuropsychologische Befunde bei der Frontotemporalen Demenz

Abstract
Zusammenfassung: Post-mortem Untersuchungen diagnostizieren eine Frontotemporale Demenz (FTD) in etwa 20 % aller neurodegenerativen Erkrankungen. Bei der klinischen Untersuchung wird diese schwierige Diagnose jedoch viel seltener gestellt. Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über neuropsychologische Studien der FTD und versucht, den Stellenwert der Neuropsychologie zu bestimmen. Neuropsychologische Standarduntersuchungen der FTD zeigen in vielen Fällen ein relativ unspezifisches Profil mit variablen Einschränkungen bei frontal-exekutiven Leistungen, der Aufmerksamkeit, beim anterograden Gedächtnis und beim Benennen, wogegen komplexe visuell-räumliche Leistungen oft besser erhalten sind. Eine differentialdiagnostische Abgrenzung zur Alzheimer-Erkrankung (DAT) und zu anderen Demenzen gelingt in frühen und mittleren Erkrankungsstadien oft nicht befriedigend. Somit erscheint eine Diagnose der FTD unter ausschließlicher Berücksichtigung des neuropsychologischen Profils nicht möglich. Daher ist es sinnvoll, das Augenmerk vor allem auf die prominenten Verhaltensauffälligkeiten von FTD-Patienten zu legen und zusätzliche diagnostische Hilfsmittel heranzuziehen.