Abstract
Zur Kritik der Theorie der Vermögensstruktur und der relativen Preise In der geldtheoretischen Literatur hat der Transmissionsmechanismus der relativen Preise eine weite Verbreitung gefunden. Der Aufsatz unterzieht diese Transmissionstheorie einer Kritik. Erstens: Die in der Theorie unterstellte Handlungsmaxime (Einkommensmaximierung durch rational handelnde Wirtschaftssubjekte) wird den vielfältigen Motiven ökonomisch relevanten Verhaltens nicht gerecht. Zweitens: Mangelnde Teilbarkeit einzelner Vermögensbestandteile läßt relative Preiseffekte teilweise verpuffen. Drittens: Die Existenz starrer Aktiva/Passiva-Strukturen wird ebenso vernachlässigt wie der Verlust an Handlungsautonomie bei Schuldnern. Viertens: Das Vermögensbestandsdenken bewirkt eine statische Betrachtung ökonomischen Verhaltens. Außerdem ist die Substituierbarkeit der einzelnen Vermögensbestandteile begrenzt. Fünftens: Die tatsächliche Starrheit in der Vermögensstruktur wird mit dem Informationskosten/ Transformationskostenkonzept nicht hinreichend begründet. Sechstens: Die Theorie ist von ihrem Ansatz her nicht in der Lage, dem entwicklungstheoretischen Aspekt eines Wirtschaftssystems genügend Beachtung beizumessen.

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