Das Sexualleben nach Radikaloperationen des Zervixkarzinoms
- 1 January 1980
- journal article
- research article
- Published by S. Karger AG in Oncology Research and Treatment
- Vol. 3 (1) , 26-30
- https://doi.org/10.1159/000214740
Abstract
Bei 75 Frauen wurde wegen eines Zervixkarzinoms eine Radikaloperation durchgeführt, bei einem Teil auch eine postoperative Tele-kobaltbestrahlung. Alle Frauen waren sexuell aktiv, die älteste war 55 Jahre alt. Es wurde in erster Linie nach dem Sexualleben der 57 Frauen (87,7 %) gefragt, die auch postoperativ eine harmonische Ehebeziehung angaben. Bei 7,7 % der Fälle war die gestörte Partner -beziehung erst postoperativ manifest geworden, in alien Fallen inner-halb eines Jahres nach der Operation. Als Gründe wurden vielfach psychosomatische Störungen genannt. Bei 60,8 % war die Libido her-abgesetzt. 62,0% hatten die ersten Kohabitationen innerhalb von 3 Monaten nach Abschluß der Behandlung. Während präoperativ 7,6 % fehlenden Orgasmus angaben, waren es postoperativ 23 %. 57,7 % erreichten auch nach der Behandlung meistens oder immer einen sexuellen Höhepunkt, der Rest selten. Die Störung der Orgas-musfähigkeit war bei postoperativ harmonischer Partnerbeziehung seltener. Bei fast alien Frauen war die Kohabitationsfrequenz postoperativ herabgesetzt. 11,5 % nannten präoperativ Beschwerden beim Geschlechtsverkehr, postoperativ 50,8%. Die Befragung der Frauen mittels eines standardisierten Interviews mit Fragebogen sollte zu einem Routineverfahren in der Karzinomnachbetreuung werden, und die Einbeziehung von Problempatienten in Selbsthilfegruppen wird empfohlen, um die psychosoziale Komponente der Krankheit mitzuer-fassen.Keywords
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- Aktuelle Probleme bei der Nachsorge von Patientinnen mit Karzinomen der Zervix und des Corpus uteriOncology Research and Treatment, 1979