Abstract
In experimentellen Untersuchungen an der Ratte werden die Epithelveränderungen der Nasenschleimhaut nach Adaptationsbehandlung mit Formalindämpfen, nach einmaliger Formalinschädigung und nach Auslösung einer gekreuzten Resistenzsteigerung durch ausreichende Adaptations-Vorbehandlung studiert. Kurzdauernde Adaptationsbehandlung von etwa 3 Wochen bis zu einer Formalinkonzentration von 2,5% führt bei jungen Tieren zu keinen nennenswerten Epithelveränderungen. Ebenso die einmalige Inhalation mit dieser Konzentration. Bei älteren Tieren kann man hingegen schon umschriebene Schädigungen erkennen, die mit einem metaplastischem Epithelregenerat abheilen. Längerdauernde Adaptationsbehandlung bis zu einer Formalinkonzentration von 3,75% führt zu ausgedehnten Epithelmetaplasien, vorwiegend im unteren und mittleren Nasenabschnitt. Hingegen führt die einmalige Inhalation mit dieser Konzentration zu deutlichen akuten Epithelschädigungen. Die gekreuzte Resistenzsteigerung, die nach einer etwa 6-7 wöchigen adaptiven Vorbehandlung erreicht wird, verursacht eine ausgedehnte Umwandlung des Zylinderepithels in ein regelmässiges und ruhiges metaplastisches Regenerat. In diesem Stadium lässt die Nasenschleimhaut eine hochgradige Resistenzsteigerung gegen massive Schädigungen erkennen. Die klinische Bedeutung dieses Phänomens wird diskutiert.

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