Abstract
Zur Frühdiagnose der Tuberkulose sind die serologischen Verfahren, die den Nachweis spezifischer Antikörper im Blutserum Tuberkulöser bezwecken, bisher für die Praxis nicht brauchbar und jedenfalls nicht geeignet, die gebräuchlichsten tuberkulindiagnostischen Untersuchungsmethoden, wie die Subkutanprobe nach Koch oder die Pirquetsche Probe zu ersetzen. Komplement bindende Antikörper lassen sich künstlich beim tuberkulinempfindlichen Tiere, ebenso wie beim tuberkulösen Menschen durch Behandlung mit großen Dosen von Tuberkulinpräparaten erzielen. Am besten geschieht dieses durch intravenöse Einspritzungen von abgetöteten Vollbakterien. Das Auftreten von komplementbindenden Tuberkuloseantikörpern im Blutserum besagt, daß eine spezifische Umstimmung des Organismus stattgefunden hat, wobei die Frage offen bleiben muß, inwieweit eine derartige Umstimmung den Heilungsprozeß günstig beeinflußt. Eine sichere prognostische Bedeutung kommt den komplementbindenden Antikörpern nicht zu.

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