Abstract
Am Beispiel der diagnostischen Leberpunktion werden die methodischen Möglichkeiten und Gefahren der diagnostischen Punktion der Leber und Milz dargestellt. Im Gegensatz zu der hämatologischen Zytodiagnostik aus Punktaten blutbildender Organe (Knochenmark, Lymphknoten und Milz) sind der Zytodiagnostik aus Punktaten „epithelialer” Organe, aus Exsudaten und Sekreten Grenzen gesetzt. Diese Grenzen zeigen sich bei der Auswertung der Leberpunktate in der großen Variationsbreite und in reaktiven Veränderungen der Leberzellen, in uncharakteristischen Pigmenteinlagerungen, in retikulären Reaktionen und in der Untermischung der Punktate mit Serosazellen, die mit Geschwulstzellen verwechselt werden können. Trotzdem ist die zytologische Tumordiagnose im Leberpunktat gewährleistet. Sie wird ungemein erschwert und meist unmöglich, wenn Punktate großer Körperhöhlen und Sekrete des Magens oder Bronchialbaumes und der Blase untersucht werden, da Tumorzellen und Belegzellen als Abkömmlinge des gleichen Gewebes dort weitgehende Übereinstimmungen aufweisen. Gleichzeitige zytologische und histologische Untersuchungen an Punktaten und Gewebsstanzen sind notwendig, wenn nicht blutbildende Gewebe das Organgrundgewebe darstellen und dadurch die zytologische Erkennung der krankhaften Gewebsbildungen erleichtern.
Keywords

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