Les trois "âges" de l'émigration algérienne en France
- 1 January 1977
- journal article
- research article
- Published by PERSEE Program in Actes de la recherche en sciences sociales
- Vol. 15 (1) , 59-79
- https://doi.org/10.3406/arss.1977.2561
Abstract
Die drei Perioden der Algerischen Emigration Eine umfassende Studie der algerischen Emigranten darf nicht nur deren Existenzbedingungen in Frankreich in Betracht ziehen, sondern muss auch die Kennzeichen ihrer sozialen Herkunft berücksichtigen. Eine ausführliche Darstellung des Lebenslaufes der Emigranten erlaubt es, jene Bedingungen zu erkennen, die sie zur Auswanderung getrieben haben und die eine kollektive Einstellung der Emigration gegenüber hervorgebracht haben ; sie bestimmen auch alle jene Determinanten, die den einzelnen Emigranten zu seiner heutigen Position geführt haben. Die Analyse jener unterschiedlichen Bedingungen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten unterschiedliche «Emigranten-generatione» hervorgebracht haben, sowie der sich untereinander unterscheidenden Laufbahnen erlaubt es, die Vielfalt unter den Emigranten zu erkennen, und fuhrt zur Skizze einer Sozial-geschichte der Emigration, die Algerier nach Frankreich geführt hat. In einer ersten Periode fiel die Emigrationsgeschichte mit der Geschichte einer verarmten bäuerlichen Gesellschaft zuzammen, die um ihr Überleben kämpfte und von den Emigranten dafür eine Hilfe erhoffte ; der Emigrant dieser Zeit war ein Bauer, der in die Funktion des «Emigranten» delegiert wurde, um den bäuerlichen Zielsetzungen zu dienen ; als emigrierter Bauer lebte er in der Emigration als Bauer weiter, sein ganzes Verhalten entsprach einer bäuerlichen Ethik. Als eine Emigration auf Befehl war dièse Emigration der bäuerlichen, gemeinschaftlichen Ordnung unterworfen und von ihr kontrolliert. In einer zweiten Periode wurde die Emigration für eine immer grössere Anzahl von Bauern die Möglichkeit, jene unmöglichen Hoffnungen zu realisieren, die ihren neuen Bedingungen «entbäuerlichter» Bauern entsprangen. Fur diese neuen Bauernemigranten, die sich als Bauern verleugnen wollten, war die Emigration der Vorwand, um endgiiltig jene Dienstbeziehungen abzubrechen, die sie an eine verachtete und entwertete Gemeinschaft banden. Der aus anderen sozialer Bedingungen hervorgegangene Emigrant der zweiten «Generation» unterscheidet sich in allem von seinem Vorgänger : In der Einstellung gegenüber der bäuerlichen Welt und Gesellschaft ; in seinem Lebensweg in der Emigration ; in der Einstellung den anderen Emigrantengruppen gegenüber, usw. Man beobachtet seither eine vollkommene Unterordnung der traditionellen Landwirtschaft und der ganzen alten Ordnung unter das Wirtschafts- und Sozial-leben jenes Landes, das die Dienste der Emigranten verwertet. In letzter Zeit und als Abschluss eines mehr als 75 Jahre dauernden Prozesses hat die Emigration vor allem in Zusammenhang mit der Familienemigration zur Bildung einer algerischen Kolonie in Frankreich geführt. Die morphologischen Veränderungen, die die Gemeinschaft der Emigranten durchmacht, zeigt die Tendenz zu einer Herausbildung einer «kleiner Gesellschaft», die sowohl von der französischen als auch von der algerischen Gesellschaft relativ autonom ist, von der sie zwar ausgegangen ist, von der sie sich aber immer mehr entfernt.Keywords
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- Elghorba : le mécanisme de reproduction de l'émigrationActes de la recherche en sciences sociales, 1975