Die Reaktion des Mangancarbonyls mit Pyridin führt unter Valenz-Disproportionierung des Carbonylmetalls und Freisetzung von 1,67 CO/Mn zur Bildung einer paramagnetischen Komplexverbindung [Mn (C5H5N) 6] [Mn (CO) 5] 2. Ihr Bau wurde u. a. durch Fällungsreaktionen sowie durch die Substituierbarkeit des kationisch fixierten Pyridins sichergestellt. Im Gegensatz dazu bildet sich bei der Umsetzung des Mangancarbonyls mit o-Phenanthrolin in Pyridin-Lösung unter Entbindung von nur 1 Mol CO/Mn eine unpolare Substitutions-Verbindung der Zusammensetzung Mn2 (CO)8(C12H8N2); sie wird bereits bei der Einstrahlung sichtbaren Lichts in Mangancarbonyl und eine weitere, bemerkenswerterweise paramagnetische, daher einkernige Substitutions-Verbindung, Mn(CO)3 (C12H8N2), gespalten. Diese Photoreaktion legt die Annahme einer unsymmetrischen Struktur der Verbindung mit einer gegenüber dem Mangancarbonyl gelockerten Mn - Mn-Bindung entsprechend nahe. Der Mechanismus der Zerfallsreaktion sowie die Ergebnisse der Absorptions- und IR-Spektren werden diskutiert.