Es wird über das Verhalten von Plasma-Reninaktivität und Aldosteronausscheidung bei 56 Patienten mit Hypertonie verschiedener Genese berichtet. Die mittlere periphere Reninaktivität zeigte bei 25 Patienten mit essentieller Hypertonie ohne faßbare Nierenschädigung mit 191 ng% Angiotensin eine weitgehende Übereinstimmung mit dem entsprechenden Wert von 178 ng% Angiotensin bei gesunden normotonen Kontrollpersonen. Dagegen lag sie sowohl bei zwölf Hypertonikern mit renaler Funktionseinschränkung mit 510 ng% Angiotensin als auch bei neun funktionell bedeutenden Nierenarterienstenosen mit 595 ng% Angiotensin in einem mehrfach höheren Bereich. Demgegenüber konnte bei unseren Fällen von Schrumpfnieren keine eindeutige Erhöhung der peripheren mittleren Aktivität nachgewiesen werden. Weiter ergibt sich, daß offenbar Veränderungen am intrarenalen arteriellen Gefäßbett eher mit einer erhöhten Reninsekretion einhergehen, während bei vorwiegenden Parenchymkrankheiten im peripheren Blut eher normale Werte angetroffen werden. Bei allen untersuchten Fällen von einseitiger Schrumpfniere und Nierenarterienstenose war dagegen die Reninaktivität im Nierenvenenblut auf der geschrumpften bzw. stenotischen Seite deutlich höher als auf der Gegenseite, wobei nicht immer eine Korrelation mit dem peripheren Blut zu erkennen war. Wir möchten aus diesen Befunden keineswegs . auf eine Beteiligung des Renin-Angiotensin-Systems an der Pathogenese arterieller Hypertonieformen schließen. Ein paralleles Verhalten der Plasma-Reninaktivität in vitro und der Angiotensinkonzentration in vivo müßte für eine derartige Annahme vorausgesetzt werden können. Eine solche Linearität ist indessen bis heute nicht nachgewiesen worden. Die Reninbestimmung kann immerhin von diagnostischer Bedeutung sein. Sie scheint insbesondere ein guter Test zur Beurteilung der funktioneilen Bedeutung und damit der Operationsindikation von arteriographisch dargestellten Nierenarterienstenosen zu sein (39). Außerdem ist die Konstellation von erhöhtem Urin-Aldosteron und erniedrigtem Plasma-Renin spezifisch für ein Conn-Syndrom. Neben drei Fällen von primärem Aldosteronismus beobachteten wir unter den 56 hypertensiven Zuständen sechsmal die Konstellation von erhöhtem Plasma-Renin und gesteigertem Urin-Aldosteron. Diesem Syndrom des sekundären Aldosteronismus lagen dreimal eine maligne Hypertonie, zweimal eine Nierenarterienstenose und einmal eine einseitige Schrumpfniere zugrunde. Schließlich bestand eine reziproke Beziehung zwischen peripherer Plas-ma-Reninaktivität und Serum-Natriumkonzentration bei den Hypertonien ohne und mit faßbarer Nierenschädigung, während sie bei anderen Krankheitsbildern nicht eindeutig erkennbar war. Mit Ausnahme von drei Fällen von Conn-Syndrom fehlte eine enge Korrelation zwischen Plasma-Renin einerseits und der Sekretionsrate von Aldosteron bzw. jegliche Beziehung mit dem Grad der Augenfundusveränderungen anderseits. Plasma-renin activity and aldosterone excretion was measured in 56 patients with hypertension of various aetiologies. Mean peripheral renin activity in 25 patients with essential hypertension without evidence of renal damage was 191 ng.% angiotensin, which largely agreed with 178 ng.% in normotensive healthy controls. On the other hand, in 12 hypertensive patients with abnormal renal function the angiotensin level was 510 ng.%, while in nine with functionally significant renal-artery stenosis it was 595 ng.%. On the other hand, in patients with contracted kidney there was no significant elevation in the mean plasma-angiotensin level. Apparently, changes in the intrarenal arterial vascular bed are more likely to raise renin secretion, while predominantly parenchymal renal disease is more likely to give normal values in peripheral blood. — In all cases of unilateral contracted kidney or renal-artery stenosis renin activity in renal venous blood was significantly higher in the affected than in the contralateral kidney, while peripheral blood did not always show corresponding changes. However, these findings can by no means be taken as proof for the renin-angiotensin system playing a decisive role in the pathogenesis of arterial hypertension. But determination of plasma-renin may be helpful diagnostically. It is a particularly good test for assessing the functional significance of renal-artery stenosis and may thus provide an indication for operative treatment. In addition, the combination of raised urinary aldosterone level and decreased plasma-renin level is pathognomonic for Conn's syndrome. Among the 56 patients with hypertension there were three of primary aldosteronism, and six with increased plasma-renin and increased urinary aldosterone levels. The cause of this syndrome of secondary aldosteronism was malignant hypertension in three, renal-artery stenosis in two and unilateral contracted kidney in one. — Finally, a reciprocal relationship was found between peripheral plasma-renin activity and serum-sodium concentration in hypertension with and without demonstrable renal damage, while in other diseases this relationship was not clear-cut. Except for three cases of Conn's syndrome there was no significant correlation between plasma-renin level, on the one hand, and aldosterone secretion rate or the degree of ocular fundus changes, on the other. El sistema renina-angiotensina-aldosterona en los estados de hipertensión Se informa sobre el comportamiento de la actividad de la renina en plasma y de la eliminación de aldosterona en 56 pacientes con hipertensión de diversas etiologías. La actividad periférica media de renina mostró, en 25 pacientes con hipertensión esencial sin lesión renal palpable...