Abstract
Regelmäßig im August/September sieht man an den Blattunterseiten unserer Eichen in großer Anzahl schirmförmige, ockerfarbene Gebilde von 4–6 mm Durchmesser, die fest mit der Blattspreite verbunden sind und den Namen „Große Linsengallen”︁ tragen. Im Innern befindet sich eine Kammer, die die Larve der GallwespeNeuroterus quercusbaccarum(Abbildungen 1a und b) beherbergt. In engster Nachbarschaft werden oft auf demselben Blatt die formabweichenden Krempengallen (mitN. laeviusculus reflexus, Abbildung 2) und weitere Gallen mit anderen Neuroterus‐Arten (Abbildung 3) gefunden.Was aber ist eine Pflanzengalle? In Anlehnung an Küster [4] und Braun [2] lassen sich Pflanzengallen oder Cecidien folgendermaßen definieren: Es handelt sich um limitierte Wachstumsreaktionen der Pflanzen (Wirte), die durch Viroide, Viren oder lebende Organismen (Gallerreger) verursacht werden. Zwischen Wirt und Erreger bestehen direkte ernährungsphysiologische Beziehungen.