Ausbildung von explosiblen Gaswolken bei Überdachentspannung und Maßnahmen zu deren Vermeidung

Abstract
Für die atmosphärische Ausbreitung brennbarer Gase und Gas/Flüssigkeits‐Gemische gelten grundsätzlich die Gesetze der turbulenten Strahlausbreitung im unendlich ausgedehnten Raum. Dabei müssen jedoch die in bisherigen Berechnungen nicht umfassend berücksichtigten, durch Dichteunterschiede zwischen Entspannungsgas und Umgebungsluft bedingten Auftriebskräfte in Rechnung gestellt werden. Der beträchtliche Einfluß, den der Auftrieb auf die Gas/Luft‐Mischungskonturen im Strahl und somit auf die zündfähige Gasmasse haben kann, wird durch Ergebnisbeispiele eines für die Strahlausbreitung aufgestellten Rechenprogramms belegt. Kritisch ist insbesondere die Situation, bei der ein gegenüber Luft spezifisch schwereres Gas entspannt wird und der sich entwickelnde Strahl infolge Gravitationsverzögerung nur bis zu einer begrenzten Kulminationshöhe aufsteigt. Nur durch hinreichend großen Ausströmungsimpuls des Entspannungsstrahls kann in diesem Fall vermieden werden, daß sich in der Kulminationswolke eine größere Masse zündfähigen Gemisches ansammelt. Die unterschiedlichen Mischungsstrukturen in einer derartigen Kulminationswolke einerseits und im Strahlbereich andererseits sowie deren Einfluß auf den Ablauf einer möglichen Explosion werden qualitativ diskutiert.

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