Quecksilber, struktureller Baustein und Quelle lokalisierter Reaktivität in Metallclustern
- 1 January 1993
- journal article
- aufsatz
- Published by Wiley in Angewandte Chemie
- Vol. 105 (1) , 25-42
- https://doi.org/10.1002/ange.19931050105
Abstract
Übergangsmetall‐Quecksilber‐Komplexe gehörten zu den ersten Verbindungen, anhand derer das Konzept der direkten Metall‐Metall‐Bindung vor mehr als drei Jahrzehnten entwickelt wurde. Seither sind viele dieser Verbindungen synthetisiert und untersucht worden. Die Tatsache, daß sich Quecksilber leicht an eine Vielzahl von Haupt‐ und Nebengruppenmetallen binden läßt, war der Ausgangspunkt für seinen systematischen Einsatz als Baustein in der Synthese von Heterometallclustern. Während des vergangenen Jahrzehnts hat sich die Chemie quecksilberhaltiger Dimetallcluster sehr schnell entwickelt und eine Fülle neuartiger Reaktionen und Strukturtypen zutagegefördert. Vor allem die Fähigkeit von Quecksilber, mit vielkernigen Clusterfragmenten Mehrzentrenbindungen zu bilden, hat zu neuen Varianten in seiner ansonsten von einfachen linearen Strukturen bestimmten Koordinationschemie geführt. Obwohl sich bestimmte Grundmotive in vielen Übergangsmetall‐Quecksilber‐Clusterstrukturen wiederholen und damit die Entwicklung systematischer Synthesestrategien begünstigen, hat eine Vielzahl überraschender Entdeckungen das Interesse an der Chemie dieses Elements wachgehalten. Die jüngst beobachtete Redox‐ und Photoaktivität einiger dieser Verbindungen hat vielversprechendes Neuland in der Clusterforschung eröffnet. Ihre Bedeutung für die Synthesechemie liegt in der bei sehr großen Clustern gefundenen hohen Redoxaktivität begründet, die den herkömmlichen präparativen Methoden Grenzen setzt. Der mögliche Einsatz von Clustern als Photochrome oder Redoxmediatoren in gekoppelten Elektronentransferreationen bietet einen zusätzlichen Anreiz für zukünftige Untersuchungen auf diesem Gebiet.Keywords
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