Abstract
Die Beeinflußbarkeit der biologischen Strahlenwirkung durch Applikation von Schutzstoffen nach der Bestrahlung wird untersucht. Objekt: Vicia faba. Es werden definierte Feuchtigkeitsverhältnisse (100%, 57%, 2,5% rel. F.) bei der Lagerung des Saatgutes eingehalten. Verwertet werden: Keimungsrate, Sproß- und Wurzelwachstum, Mitoserate und Stadienverteilung in den Wurzelspitzen. Als Schutzstoffe dienen: Cystein-HCl, Cystein-Base, Cysteamin. Von den Schutzstoffen wirkt Cystein-HCl nach Lagerung des Saatgutes bei 100% und 57% rel. F. stark toxisch. Bestrahlung mit 3450 r (100 kV, 1,70 Al, 138 r/min) nach Lagerung des Saatgutes bei 2,5% rel. F. verursacht deutliche Schäden, nach Lagerung bei 100% und 57% rel. F. hingegen nicht. Der bei trocken gelagertem Saatgut gesetzte Strahlenschaden läßt sich weder durch Cystein-HCl, noch durch Cystein-Base oder Cysteamin nachträglich verringern. Die Messungen zur Wurzellänge, Sproßlänge und Mitoserate stimmen darin überein. Die Befunde stehen im Gegensatz zu den Angaben anderer Autoren.