18-FDG-PET-Befunde bei Kindern und Jugendlichen mit Morbus Hodgkin: Retrospektive Auswertung zur Korrelation mit anderen bildgebenden Verfahren bei der initialen Stagingdiagnostik und zum prädiktiven Wert bei Verlaufsuntersuchungen
Derzeit existieren kaum fundierte Untersuchungen zum Wert der Diagnostik mittels Positronen-Emissions-Tomographie (PET) bei Kindern und Jugendlichen mit Morbus Hodgkin. Die stark steigende Anzahl von registrierten PET-Untersuchungen im Rahmen der multizentrischen Therapiestudie GPOH-HD 95 motivierte dazu, die Aussagekraft von 18-FDG-PET-Untersuchungsbefunden im Vergleich zu den bisher üblichen bildgebenden Diagnoseverfahren (CT/MRT/Sono) und anhand des Krankheitsverlaufs zu analysieren. Ausgewertet wurden 67 PET-Befunde zum Primärstaging und 48 PET-Verlaufskontrollbefunde von insgesamt 106 Patienten aus 27 PET-Zentren. Bei den Primärstagingbefunden stimmten je nach untersuchter Lokalisation durchschnittlich 92 % der PET-Befunde mit den Befunden der CT/MRT/Sono-Untersuchungen überein, jedoch ergaben sich bei mehr als der Hälfte aller Patienten abweichende Befunde in mindestens einer der 9 untersuchten Lokalisationen. Die Analyse der PET-Verlaufskontrollbefunde ergab bei den regulären PET-Kontrollen (ohne vorherigen Rezidivverdacht) einen negativen prädiktiven Wert von 94 %, jedoch nur einen positiven prädiktiven Wert von 25 %. Bei PET-Kontrollen nach Rezidivverdacht lag der negative prädiktive Wert bei 83 % und der positive prädiktive Wert bei 76 %. Somit lässt sich aus negativen PET-Befunden eine gute Prognose für die Patienten ableiten (Rezidivrisiko bei regulären Kontrollen 7 % bzw. bei Rezidivverdacht 17 %). Bei positivem PET-Befund kann hingegen nur bei ohnehin vorliegendem Rezidivverdacht auf ein erhöhtes Risiko für das tatsächliche Vorliegen eines Rezidivs geschlossen werden (Rezidivrisiko bei regulären Kontrollen 25 %, bei Rezidivverdacht 82 %). Um den Stellenwert von FDG-PET zur Staging- und Restaging-Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen mit Morbus Hodgkin wissenschaftlich zu analysieren und die Wertigkeit der PET-Diagnostik vor allem zum Ausschluss von Tumorrestvitalität zu prüfen, sollte eine prospektive multizentrische PET-Studie durchgeführt werden. Today no evidence based medicine analyses exist about the value of positron emission tomography (PET) in children and adolescents with Morbus Hodgkin. The increasing number of registered PET-examinations within the scope of the GPOH-HD 95 trial motivated to analyse the validity of 18-FDG-PET-examination findings in comparison to the conventional diagnostic methods (CT/MRI/ultrasound) and to the patients follow up. 67 PET-primary staging findings and 48 PET-follow up findings of altogether 106 patients from 27 PET-centres were analysed. Concerning the primary staging findings a concordance of 92 % of the PET-findings and the findings of the CT/MRI/ultrasound-examinations per localisation was found, but in more than 50 % of the patients a discrepancy occurred in at least one of the 9 investigated localisations. The analysis of the PET follow up findings showed a negative predictive value of 94 % in regularly examinations (without previous suspicion of relapse), but only a positive predictive value of 25 %. In case of relapse suspicion there was a negative predictive value of 83 % and a positive predictive value of 76 % in PET. A good prognosis is possible to predict from negative PET follow up findings (relapse risk in regularly controls 7 %, at relapse suspicion 17 %), whereas the probability for a true relapse in positive PET follow up findings is only markedly increased in case of former relapse suspicion (relapse risk in regularly controls 25 %, at relapse suspicion 82 %). A prospective multicenter PET study should be realized to analyse systematically the value of PET diagnostics in staging and restaging examinations of children and adolescents with Hodgkin’s disease, especially to validate the PET diagnostics in exclusion of vital tumor residuals.