Abstract
Zur Untersuchung der Durchblutung des Trommelfelles wurde eine für das Hals-Nasen-Ohrengebiet neuartige Methodik entwickelt: die Fluoreszenzangiographie. Durch sie kann erstmals die Kinetik der Trommelfelldurchblutung dargestellt werden. Bei normalen Trommelfellen wird in der Regel zunächst die Hammergriffarterie vom intravenös oder intraarteriell applizierten Farbstoff erreicht. Unsere Untersuchungen bestätigen die bisherige Vermutung, dass die A. manubralis externa der stärkste und konstanteste arterielle Zufluß zur Sauerstoffversorgung des Trommelfelles ist. Darauffolgend stellen sich zarte Gefäßnetze dar, die jeweils für bestimmte Quadranten der Membran unterschiedlich, aber charakteristisch sind. So sind zum Beispiel im Bereich des hinteren oberen Quadranten dichte Gefäßschlingen, in beiden unteren Quadranten radiär ausgerichtete Gefäße mit dichotomer Teilung typisch. Die unregelmäßigere und eindeutig schwächere Durchblutung des vorderen oberen Quadranten und insbesondere der Pars flaccida ist bemerkenswert. Das für die Augenhintergrundsdiagnostik mit Erfolg angewendete Verfahren der Fluoreszenzangiographie läßt sich durch neue Beleuchtungs- und Fototechniken sowie durch Konstruktion neuer Endoskopie-Optiken und Veränderungen am Operationsmikroskop für den Hals-Nasen-Ohrenbereich wissenschaftlich und klinisch nutzbar machen. Die in dieser Arbeit abgehandelten und vorgelegten Möglichkeiten und Erkenntnisse beziehen sich auf das Trommelfell. Prinzipiell jedoch läßt sich die Methode an allen sichtbaren oder endoskopierbaren Oberflächen im HNO-Bereich einsetzen. Fluorescence angiography is a new method in the ENT-field, used for determining the vascularization of the tympanic membrane. It enables us to study the kinetics of the blood stream. Our studies on normal drum heads using fluoresceine die, whether applied intravenously or intraarterially, let us assume the external manubrial artery to be the largest and most constant blood supply of the membrane. Shortly afterwards, a network of vessels can be registered, differing according to each quadrant, but showing characteristic patterns, documented in our series of photographs. This technique of fluorescence angiography, successfully used in the diagnosis of vascular disorders of the eye fundus can be applied for scientific and clinical research in the ENT field, as well. Some modifications in that technique were done, using different illuminations and optics. Thus it can be practically applied not only to the tympanic membrane, but also to other areas in the field of ENT which can be visualized using microscopes or endoscopes.

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