Abstract
Ale Hauptergebnis der beiden Versuchsreihen über die thermische Zersetzung von Cu(HCO3)2‐ und Mg(HCO3)2‐Lösungen sei angegeben, daß der Zerfall der Bicarbonationen in der Siedehitze zwar im Idealfall einem bimolekularen Reaktionsschema folgt, daß jedoch die Eigenart des jeweils vorhandenen Kations zu Nebenreaktionen Anlaß gibt, die jenen einfachen Reaktionsverlauf verschleiern. Ferner verdeckt die Kohlensäurebildung und ihre Entweichung als monomolekularer Bruttovorgang die bimolekulare HCO3′‐Zersetzung. Nur der Vergleich der Zerfallsgeschwindigkeiten verschieden konzentrierter Lösungen deckt bei den Ca(HCO3)2‐Lösungen den bimolekularen Verlauf einwandfrei auf, während die unmittelbare Bestimmung der Reaktionsordnung durch Berechnung der entsprechenden Geschwindigkeitskonstanten keine zuverlässigen Schlüsse hinsichtlich der Zerfallsordnung gestattet. In vielen Fällen täuscht dieses Verfahren ein monomolekulares Zeitgesetz vor, wohingegen nach dem Halbzeitverfahren eine bimolekulare Ordnung ermittelt wird, die in Übereinstimmung mit dem sinnfälligen “kurvenmäßigen” Befund steht, daß mit steigender Anfangskonzentration die Zersetzungsgeschwindigkeit ansteigt. Fur die Mg(HCO3)2‐Zersetzung gelten die vorstehend angegebenen Einschränkungen.