Struktur einatomiger Metallschmelzen

Abstract
Der erste Schnittpunkt der Intensitätskurve mit der f2-Kurve bzw. der erste Nulldurchgang der i(s)exp.-Kurve ist ein genau fixierter Punkt. Kennt man seine Lage, so kann man den zugehörigen Atomabstand berechnen. In der vorliegenden Arbeit wird gezeigt, daß bei den Schmelzen der Elemente mit metallischer Bindung im Gitter wie Au, Ag, Al usf., der erste Nulldurchgang der i (s)exp.-Kurve vom doppelten Atomabstand 2r1′ der Flächengitter-Struktur bestimmt wird, und daß andererseits bei den Schmelzen der Elemente mit homöopolarer Bindung im Gitter wie Bi, Sb, Ge, Ga usf. der erste Nulldurchgang vom doppelten Atomabstand 2 r1 der dichtesten Kugelpackung (Kugelmodell-Struktur) festgelegt wird. Im letzten Falle bestimmt der doppelte Atomabstand 2 r1 auch die Lage des I. Maximums der i(s)exp.-Kurve. Die doppelten Atomabstände 2r1 und 2 r1′ sind die Ursache für die geringe Breite und die überagende Höhe des I. Maximums der Intensitäts- bzw. der i(s)exp,-Kurve von Metallschmelzen. Die Diskussion der i (s)exp.-Kurve gibt erstmals eine Vorstellung vom Zustandekommen der Intensitätskurven geschmolzener Metalle. Weiter zeigt sie, daß die Metallschmelze nicht durch eine bloße Verwackelung des zugehörigen Raumgitters erklärt werden kann, ebensowenig kann sie durch die Modellvorstellung von BERNAL gedeutet werden. Das Nebeneinander zweier Strukturen, der dichtesten Kugelpackung und der Flächengitter-Struktur, in den Metallschmelzen ist eine Folge des gleichzeitigen Vorhandenseins von metallischer und homöopolarer Bindung. Beim Schmelzen werden die Elemente Au, Ag, Al usf. nichtmetallischer, die Elemente Bi, Sb, Ge, Ga usf. dagegen metallischer.

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