Modelluntersuchungen zur mineralisierung der biomasse vonMiscanthus x giganteus(Mineralisierung von Miscanthusbiomasse)

Abstract
Im Rahmen eines fach übergreifenden Forschungsprogramms wurde die Mineralisierung verschiedener Bestandteile der Biomasse von Miscanthus x giganteus modellhaft untersucht. Daten zur Nährstofffreisetzung und zur Reproduktionswirksamkeit der organischen Rückstände dieser Dauerkultur waren das Ziel der Experimente. Bei spezifischen Abbauraten verlief die Umsetzung der Miscanthusbestandteile wie die Umsetzung von Stroh. Nur die Wurzeln wurden in deutlich geringerem Umfang mineralisiert. Im Verhältnis zu Stalldung schwankte die Humusreproduktionswirkung der organischen Rückstände von Miscanthus x giganteus zwischen 0,6 (Rhizome), 0,6–0,9 (oberirdische Rückstände) und 1,0 (Wurzeln). Dies führt dazu, daß in etablierten Beständen von Miscanthus x giganteus jährlich zwischen 5 und 9 t/ha organische Substanz anfallen, die der Humusreproduktion des Bodens dienen. Der Prozeß der Mineralisierung führte zu einer teilspezifischen Netto‐N‐Immobilisierung. Ein engeres C/N‐Verhältnis in der Miscanthusbiomasse, keine Einmischung in den Boden und ein nur grobes Zerkleinern bewirkten in der Regel eine stärke N‐Freisetzung. Die Ergebnisse berechtigen zu der Aussage, daß Miscanthus x giganteus als humusmehrende Pflanzenart zu bezeichnen ist. Die Mineralisierungsbedingungen auf dem Feld (keine Zerkleinerung, keine Einarbeitung der organischen Substanz) müssen bei der Bewertung der Ergebnisse berücksichtigt werden.