Das Verhalten von Bleitetraalkylen im Boden und deren Aufnahme durch die Pflanze

Abstract
Im Gefäßversuch wurde das Verhalten der Bleitetraalkyle Bleitetramethyl und Bleitetraäthyl im Boden und ihre Aufnahme durch Sommerweizen untersucht. Tetraalkylblei wurde im Boden sehr schnell zu wasserlöslichen Bleiverbindungen abgebaut, die neben einer hohen Pflanzentoxizität offenbar auch eine hohe Pflanzenverfügbarkeit besitzen. Es kam deshalb zu relativ großen Bleianreicherungen in vegetativen und generativen Pflanzenteilen, bei höherer Konzentration auch zu Ertragsdepressionen. Beides war jedoch bei der Zufuhr vergleichbar hoher Mengen Blei als anorganisches Salz zum Boden nicht zu beobachten.Aus der kontinuierlichen Bleiaufnahme, die über 3 Monate hinweg verfolgt werden konnte, wird geschlossen, daß der Abbau der Bleitetraalkyle zum Pb2+‐Ion im Boden nur langsam verläuft.Die aus den Bleitetraalkylen entstandenen löslichen Bleiverbindungen ließen sich aus dem Boden mit Wasser leicht auswaschen. Zwischen den dem Boden zugeführten und den durch Wasser ausgewaschenen Pb‐Mengen bestand eine enge Beziehung.Darüber hinaus wurde nachgewiesen, daß Pflanzen, die anorganische Bleiverbindungen aus dem Boden aufgenommen haben, in der Lage sind, u. a. Bleiverbindungen zu bilden, die in unpolaren organischen Lösungsmitteln löslich sind, auch wenn keine Bleitetraalkylverbindungen dem Boden zugesetzt wurden.

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