Bildung graphitischer Kohlenstoffe durch Flüssigphasenpyrolyse

Abstract
Ein „weiches”︁ Pech mit hohem Aromaten‐Gehalt sowie Formkörper mit dem gleichen Pech als Bindemittel wurden mit einem zeitlichen Temperaturgradienten von 1 grd/min unter Stickstoff bis zu Endtemperaturen zwischen 200 und 800 °C pyrolysiert. Mit Hilfe der Polarisationsmikroskopie wurden flüssigkristalline Phasen des abgebauten Pechs als Vorstufe graphitischer Kohlenstoffe beobachtet und mit physikalischen Eigenschaften bei Raumtemperatur korreliert, wodurch Eigenschaftsänderungen erkannt wurden, die für diesen thermischen Abbau in flüssiger Phase charakteristisch und allgemeingültig sein sollten. Hierzu zählen besonders ein intermediäres Dichtemaximum und ein starker Abfall des Elastizitätsmoduls aufgrund einer Flüssigkristallbildung sowie ein sprunghafter Anstieg der elektrischen Leitfähigkeit beimehr als 100 grd vor dem Auftreten von Leitungselektronen als Folge der Bildung prägraphitischer Strukturen in flüssiger Phase.