Abstract
In Fortsetzung der früheren Arbeit1 über das Zustandekommen des Spaltöffnungsmusters in der Blattepidermis wurden weitere Fälle untersucht, die Spaltöffnungsgruppenbildung zeigen. Bei Sedum rotundifolium und Sedum Kamschatikum wurde gefunden, daß hier primär ein Muster gerbstoffhaltiger Zellen gebildet wird. Die Anlage dieses Musters beginnt an der Blattspitze und schreitet zur Basis vor ohne zunächst erkennbare Gesetzmäßigkeit. Noch ehe das Muster der gerbstoffhaltigen Zellen völlig ausgebildet ist, beginnt die Entwicklung der Spaltöffnungen, und zwar nur an den Stellen, die gerbstoffrei sind. Das Spaltöffnungsmuster wird so auf bestimmte gerbstoffrei gebliebene Gebiete beschränkt, so daß in der Gesamtepidermis die Spaltöffnungen in diesen Gebieten gehäuft erscheinen. Bei Sedum reflexum dagegen findet zuerst die Herausbildung des Spaltöffnungsmusters statt, und dann erst wird Gerbstoff in den Vakuolen einzelner Epidermiszellen nachweisbar. Hier kann also das Gerbstoffmuster die Spaltöffnungsdifferenzierung nicht beeinflussen. Die Spaltöffnungen erscheinen hier gleichmäßig über die gesamte Epidermis verteilt, wie bei den meisten dikotylen Pflanzen, und nicht in Gruppen. - Zuweilen trat in gerbstoffhaltigen Zellen Anthocyan auf, so daß in jüngeren Epidermisstücken von Sedum Kamschatikum Spaltöffnungen nur in anthocyanfreien Höfen lagen. Das Zustandkommen des Gerbstoffmusters wird weiter untersucht.

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