Abstract
Zusammenfassung: Rehabilitation bedeutet Reintegration von Kranken, Geschädigten und Behinderten in die Familie, das Arbeitsleben und die Gesellschaft (WHO, 1980). Sie ist vorrangig auf die Folgeerscheinungen von Krankheiten ausgerichtet. Mit der International Classification of Impairments, Disabilities and Handicaps (ICIDH) lassen sich diese Folgeerscheinungen in den genannten Dimensionen (deutsch: Schädigungen, Fähigkeitsstörungen und Beeinträchtigungen) erfassen. Sie sind Grundlage einer zielgerichteten Rehabilitation. Wegen der erheblichen Prävalenz der chronischen venösen Insuffizienz (CVI) ist der Bedarf an medizinischer Rehabilitation sehr groß. Dabei ist die ICIDH auch für die CVI anwendbar, jedoch ergänzungsbedürftig. Im Mittelpunkt der Rehabilitation stehen die Aktivierung der Sprunggelenks-Wadenmuskel- Pumpe mit Maßnahmen der physikalischen Therapie (u. a. Pedalergometer, biomechanische Muskelstimulation) sowie die komplexe physikalische Entstauung. Auch Risikofaktoren wie Adipositas und Obstipation müssen beachtet werden, ebenso Beeinträchtigungen der sozialen Beziehungen. Einen essentiellen Bestandteil stellt die aktive Einbeziehung der Patienten (»Akzienten «) durch Gesundheitstraining dar. Die Rehabilitation bei CVI kann überwiegend ambulant durchgeführt werden, im fortgeschrittenen Stadium sollte sie initial stationär erfolgen. Wichtig sind ein komplexer Plan, Frühzeitigkeit und Kontinuität sowie Qualitätsstandards. Trotz des hohen Bedarfs werden die Möglichkeiten der medizinischen Rehabilitation noch zu wenig genutzt.