Die UV‐Spektren α,β‐ungesättigter Ester und ihre Beeinflussung durch Lösungsmittel und Komplexbildung

Abstract
Lage und Intensität der teilweise überlagerten π‐π*‐ und n‐π*‐Übergänge von Methyl‐ und Äthylestern der Acrylsäure, Methacrylsäure und Crotonsäure um λmax= 185 — 210 nm (4,0 < lg ϵmax< 4,3) bzw. λmax= 230 — 250 nm (1,8 < lg ϵmax< 2,6) werden durch graphische und rechnerische Bandentrennung reproduzierbar bestimmt und diskutiert. Die Absorptionsbande des n‐π* Übergangs in gasförmigem Acrylsäuremethylester zeigt eine Schwingungsfeinstruktur, die mit der von α‐Methylen‐γ‐butyrolacton und α, β‐Dehydro‐γ‐butyrolacton verglichen wird. In Lösungen ist bei CEster< 0,1 m die Eigenassoziation zu vernachlässigen; die lösungsmittelabhängigen Verschiebungen Δvmaxder Übergänge korrelieren straff mit den KOSOWERschen LösungsmittelparameternZ. Dies ermöglicht eine Abschätzung von λmax‐Werten, die infolge Eigenabsorption der Lösungsmittel nicht direkt zu messen sind. Nach einer Konkurrenzmethode in verschiedenen Lösungsmitteln bestimmte Gleichgewichtskonstanten K der EDA‐Komplexe mit Tetracyanäthylen und Chloranil betragen K = 0,9 bis 10,3 l · mol−1.