Der Einfluß von Östradiol auf den Gehalt des Rattenuterus an Nucleinsäuren, Protein und Enzymaktivitäten

Abstract
12 Stunden nach Injektion von 1 mg Östradiol-Benzoat begann im Uterus der kastrierten Ratte, parallel zu dem Anstieg des Uterusgewichtes, eine bis zu 96 Stunden fortlaufende Zunahme des gesamten und löslichen Proteins. Der RNS-Gehalt nahm ebenfalls nach 12 Stunden statistisch signifikant zu, erhöhte sich weiterhin bis zu 48 Stunden und war nach 96 Stunden wieder leicht abgefallen. Der Gesamtgehalt an DNS wies erst nach 48 Stunden einen Anstieg und eine weitere Zunahme nach 96 Stunden auf. Bezogen auf den DNS-Gehalt als biochemisches Äquivalent der Zellzahl fand sich erst nach 24 Stunden eine eindeutige Eiweißvermehrung, dagegen schon nach 2 Stunden eine Zunahme des RNS-Gehaltes pro Zelle. Die einmalige Gabe einer vergleichsweise hohen Östradiolmenge führt demnach am Rattenuterus über eine Hypertrophie zu einer Hyperplasie. Die Aktivitäten der Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase, der Isocitrat-Dehydrogenase, der Fructose-l,6-diphosphat-Aldolase und der Leucin-Aminopeptidase, bezogen auf den DNS-Gehalt, wiesen alle nach 12 Stunden eine Zunahme und einen weiteren Anstieg bis zu 96 Stunden auf. Dabei überstieg die Aktivitätszunahme der Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase die der übrigen Enzyme und den Proteinzuwachs um ein Vielfaches. Auf die Bedeutung dieses Befundes im Zusammenhang mit der Bereitstellung von NADPH wird in der Diskussion eingegangen.

This publication has 0 references indexed in Scilit: